ergopraxis 2018; 11(06): 50
DOI: 10.1055/a-0586-3245
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Lösungsfokussierter Ansatz – Durchdacht, zeitgemäß

Contributor(s):
Eva Clauß

Subject Editor:
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Publication History

Publication Date:
08 June 2018 (online)

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Abb.: JJFarq/shutterstock.com
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Das kommunikations- und ressourcengestützte Therapiekonzept (K.U.R.) erfüllt die Ansprüche des klientenzentrierten und lösungsfokussierten Ansatzes. Ergotherapeuten können so ihr Wissen vertiefen und auffrischen sowie aktuelle Erkenntnisse und Behandlungsansätze kennenlernen. Die Ergotherapeutin und Heilpraktikerin Bianca Peters befürwortet die Verknüpfung von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen in der Therapie, um klientenzentriert zu arbeiten. Das ermöglicht eine analytische und funktionsorientierte sowie wertschätzende und lösungsorientierte Arbeitsweise. Das Konzept eignet sich für Klienten aller Fachbereiche.

Die Autorin geht detailliert und verständlich auf theoretische Schwerpunkte wie Lernmodelle oder die Neuropsychologie des Gehirns ein. Mithilfe von Fallbeispielen beschreibt sie die praktische Anwendung des Konzepts.

In Bezug auf Professionalisierung und Akademisierung fehlen die aktuelle Studienlage und die Evidenzbasierung des Konzepts. Unklar ist, ob das Konzept wissenschaftlich gestützt ist. Der im Buch verwendete Begriff „Betätigungsorientiertheit“ ist unglücklich gewählt, da die deutsche ergotherapeutische Literatur von „Betätigungsorientierung“ spricht.

Dieses Buch leistet mit seinem Ansatz, Top-down- und Bottom-up-Arbeitsweisen mithilfe eines durchdachten Konzepts zu vereinen, dennoch einen positiv zu bewertenden Beitrag zum aktuellen ergotherapeutischen Paradigmenwechsel und zur Professionalisierung unseres Berufes. Seit Januar 2018 liegt übrigens auch das „Arbeitsbuch Ergotherapie individualisiert gestalten“ von der Autorin vor.

Eva Clauß, Ergotherapeutin, BScOT (NL), arbeitet in einer Praxis mit Klienten aus verschiedenen Fachbereichen