Z Gastroenterol 2018; 56(04): 421
DOI: 10.1055/a-0589-2581
Der bng informiert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Licht und Schatten

Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2018 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in dieser Ausgabe der bng-Infos gibt es erneut zahlreiche erfreuliche Mitteilungen. Der bng hat Nachwuchs bekommen und ist nun auch mit der Fachgruppe Kindergastroenterologie für den Nachwuchs zuständig! Ich bin der festen Überzeugung, dass die Aufnahme dieser Gruppe unter dem Dach des bng nicht nur für die Fachgruppe und den bng, sondern insbesondere auch für unsere pädiatrischen Patienten klare Vorteile bringen wird.

Die intensive Vernetzung der Fachgruppen und der Erfahrungs- und Wissensaustausch innerhalb des bng wird dazu führen, dass die ambulante spezialisierte Behandlung von Kindern mit Erkrankungen des Schwerpunkts weiter verbessert wird.

Ralph Melchior als Fachgruppenleiter spricht in seinem Artikel in dieser Ausgabe die Transition als einen der ersten zu bearbeitenden Punkte der Fachgruppe an. Es fallen mir noch zahlreiche weitere Punkte ein. So ist z. B. die zeitliche Latenz bis zur Erstdiagnose einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung insbesondere im Kindesalter meist viel zu lang, man begegnet hier oft erheblichen Gedeihstörungen, welche durch frühere adäquate Diagnostik und Therapie vermeidbar wären. Eine gemeinsame gezielte Öffentlichkeitsarbeit kann hier helfen, Wahrnehmung und Versorgung zu optimieren. Basis muss immer auch eine adäquate Vergütung sein, bei deren Verhandlung wir nun zusätzlich auch die spezialisierte kindergastroenterologische Betreuung im Auge haben.

Eine bereits stetige Größe der bng-Fachgruppen ist die Fachgruppe Proktologie und sein Leiter Heiner Krammer. Zu Recht weist er auf die Bedürfnisse unserer Patienten hin, die sich oftmals mit Enddarmbeschwerden in unserer Praxis vorstellen und eine kompetente Diagnostik und Therapie erwarten. Die Fachgruppe hat – neben ihrer exzellenten Vertretung in nationalen Verbänden und Gremien – diesbezüglich ein umfassendes Fortbildungsangebot bereitgestellt, das Sie nutzen sollten.

Wo Licht ist, ist auch Schatten – nicht innerhalb des bng, sondern in der Kooperation mit den für uns wichtigsten Medizinproduktherstellern, den Herstellern unserer Endoskope. Gero Moog als Fachgruppenleiter Endoskopie hat erneut eine Umfrage unter den bng-Mitgliedern durchgeführt, die leider unverändert noch zahlreiche Defizite der Hersteller erkennen lässt.

Das Muster ist hier ähnlich wie in den Vorjahren, sodass es manche Hersteller wohl bewusst versäumt haben, an Qualitätsdefiziten zu arbeiten. Vielmehr verlagern sie den damit verbundenen Aufwand und die nicht unerheblichen Kosten unverändert auf den Betreiber. Angesichts der in den bng-Praxen nachweislich exzellenten Ausstattung mit modernster Medizintechnik – an der sich viele Krankenhäuser messen können – erscheint uns dieses Vorgehen in keiner Weise nachvollziehbar.

Der bng wird hier zukünftig durch Aufbau eines „CIRS-Systems“ zur Meldung von Schäden an Endoskopen und RDGEs (welches auch nicht angemessene Vorgänge bei Wartungsarbeiten umfassen soll) für noch mehr Transparenz und zeitnahe Reaktionen sorgen.