Z Gastroenterol 2018; 56(06): 697-698
DOI: 10.1055/a-0626-9927
Der bng informiert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Indikation für die Dünndarm-Kapselendoskopie

Further Information

Publication History

Publication Date:
11 June 2018 (online)

Der bng und damit die Fachgruppe Kapselendoskopie haben sich der Aufnahme neuer Indikationen für die Kapselendoskopie (KE) -Dünndarm angenommen. 2017 wurde eine entsprechende Anfrage an die KBV gestellt. Es geht darum, die KE Dünndarm vor allem bei M. Crohn bzw. zum Therapiemonitoring bei der Behandlung eines M. Crohn mit Dünndarmbefall als sogenannte Kassenleistung durchführen zu können.

Dazu stellte die Fachgruppe zunächst die Studien zusammen, die den Sachverhalt belegen. Aus den Studien geht klar hervor, dass die MRT-Untersuchung des Dünndarms zur Detektion eines M. Crohn des Dünndarms der KE-Dünndarm unterlegen ist. Das wurde ja auch schon in den Leitlinien für M. Crohn von 2014 festgestellt, auch wenn daraus keine allgemeine Empfehlung abgeleitet wurde.

Trotzdem wurden die Hürden für die Einbringung in ein Zulassungsverfahren vom Gesetzgeber so hoch gelegt, dass die derzeitige Studienlage nicht zum Erfolg eines Antrages auf Indikationserweiterung führen würde. Das gleiche Schicksal betrifft übrigens auch andere, längst etablierte Leistungen wie die Ballondilatation von kurzstreckigen Stenosen. Derzeit prüfen wir, ob entsprechende Studien, die eine sogenannte Therapie- oder auch Diagnosesicherung der KE nachweisen, in der Pipeline sind oder aufgelegt werden können.

Zu definieren sind auch die Eingangskriterien zur Durchführung der KE-Dünndarm vor allem bei M. Crohn. Hier scheinen sich die Parameter CRP und Calprotectin im Stuhl als sogenannte Plussymptome zu der üblichen Klinik zu etablieren. Das Verfahren wird sich also noch in die Länge ziehen. Dennoch sind wir optimistisch, dass die Zulassung zu dieser wichtigen Indikation kommen wird.