physiopraxis 2018; 16(09): 6-9
DOI: 10.1055/a-0632-7373
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Publication Date:
14 September 2018 (online)

Therapeuten sehen sich in der Zukunft von Altersarmut betroffen – Ergebnisse einer Online-Befragung

Heiko Schneiders Brandbrief vom März 2018 ermutigte viele Heilmittelerbringer, es ihm gleichzutun: In Briefen beschrieben sie ihre prekäre Situation durch Fachkräftemangel, niedrige Vergütung und Bürokratieirrsinn. Unter dem Motto „Therapeuten am Limit“ sammelte Heiko Schneider die Briefe und brachte sie medienwirksam per Rad nach Berlin zum Bundesministerium für Gesundheit.

Am Limit
sind Therapeuten nicht nur, solange sie beruflich tätig sind. Auch im Rentenalter wird sich die viel zu geringe Bezahlung wohl bemerkbar machen.

In den Briefen brachten die Therapeuten immer wieder ihre Angst um die Altersvorsorge zum Ausdruck. Die meisten befürchten, dass sie an Altersarmut leiden werden. Als arm gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens des Landes zur Verfügung hat. 2016 lag das mittlere Bruttoeinkommen in Deutschland bei 1.615 Euro. Die Therapeuten müssten somit Renten von weniger als 969 Euro netto erwarten. Um dies mit Zahlen zu unterlegen, führte „Therapeuten am Limit“ vom 25. April bis 27. Mai 2018 eine Online-Befragung zum Thema „Alterssicherung in Gesundheitsfachberufen“ durch.

3.604 Angehörige von Gesundheitsfachberufen nahmen an der Umfrage teil, darunter Physio- und Ergotherapeuten (zusammen 67 %), Logopäden (19 %), Podologen, Ernährungsberater und Orthoptiker (zusammen 4,5 %). Die Befürchtungen um die Altersarmut spiegeln sich in den Ergebnissen der Umfrage wider ([ABB.]). Alle Angehörigen der Heilmittelberufe sind gleichermaßen betroffen. Weiterführende Informationen zur Befragung findet man unter www.bit.ly/TaL_Altersarmut.

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Umfrage von „Therapeuten am Limit“: Die Ergebnisse der Befragung von über 3.600 Heilmittelerbringern bestätigen die Befürchtungen von vielen.
Abb.: bobaa22/istockphoto.com

mru