Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(15): 1132-1133
DOI: 10.1055/a-0638-0975
Mitteilungen der DGIM
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Entscheidung zur Therapiebegrenzung fällt bei Krebspatienten oft spät

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Publication Date:
30 July 2018 (online)

Die Entscheidung zur Therapiebegrenzung ist wichtig, um schwerkranke Patienten ihrem Wunsch gemäß behandeln und eine Übertherapie am Lebensende verhindern zu können. Im Rahmen einer von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie haben Wissenschaftler des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und des Klinikums der LMU München-Großhadern untersucht, wie oft und wann Onkologen eine solche Therapiebegrenzungsentscheidung (TBE) bei Krebspatienten am Lebensende treffen. Dr. phil. Katja Mehlis und Kollegen kommen zu dem Ergebnis, dass Mediziner sich heute häufig gegen intensivmedizinische Maßnahmen und tumorspezifische Therapien entscheiden. In den meisten Fällen erfolgt eine TBE jedoch erst in der letzten Lebenswoche der Patienten. Die Experten plädieren deshalb dafür, eine Therapiebegrenzung frühzeitig zu thematisieren, um den Wünschen der Betroffenen bestmöglich entsprechen zu können. Für den Beitrag „Häufigkeit und Zeitpunkt von Entscheidungen gegen intensivmedizinische Maßnahmen und tumorspezifische Therapien in der universitären Hämatologie und Onkologie“ erhalten die Forscher den diesjährigen DMW-Walter-Siegenthaler-Preis. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des 124. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Mannheim verliehen.