Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. informiert

Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Medien berichten täglich über den Pflegenotstand. Bei genauem Hinsehen zeigen sich viele Gründe, warum sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben. Zulasten des Personalbudgets werden in den Kliniken Investitionen realisiert, wenn es keine angemessene Förderung des Landes oder Investitionsausschusses seitens der Krankenkassen gibt. Somit wundert es nicht, dass das Interesse an Führungsaufgaben auf den Leitungsebenen der Pflegebereichs- und Stationsleitungen immer mehr nachlässt – und das in Zeiten, in denen die anstehenden Veränderungen hochqualifizierte professionelle Führung erfordern. Allein die bevorstehende Novellierung der Berufsausbildung, die verschiedenen Pflegeförderprogramme der Politik und die Förderung der aufwendigen Pflege im Krankenhaus werden über die derzeitigen Anforderungen im Klinikalltag hinaus die Führungskräfte auf allen Ebenen weiterhin massiv fordern.

Aber nicht nur auf der mittleren Managementebene wird auf kurze oder lange Sicht Ebbe herrschen. Der neue Pflegebevollmächtigte Andreas Westerfellhaus will dem Mangel an Pflegefachkräften im ambulanten und stationären Bereich auf besondere Weise entgegenwirken. Ob Ideen wie die Reduktion der Arbeitszeit auf 80 Prozent bei Vollbeschäftigung oder die Zahlung von Sonderprämien für Rückkehrer in den Beruf sich als zielführend erweisen, wird die Zukunft zeigen. Fest steht, dass sich die Rahmenbedingungen ändern müssen und dass jede Veränderung der Arbeitsorganisation stets von guter Führung begleitet werden muss.

In diesem Sinne wünschen wir uns allen viel Kraft für die kommende Zeit.

Ihre Susann Gebhardt
Ihr Dominik Zergiebel

Susann Gebhardt

Dominik Zergiebel