Neonatologie Scan 2018; 07(04): 229
DOI: 10.1055/a-0672-3802
Editorial
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Editorial

Axel Hübler
,
Roland Hentschel
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Publication Date:
26 November 2018 (online)

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Axel Hübler
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Roland Hentschel

Liebe Leserinnen und Leser,

während Sie diese aktuelle Ausgabe der Neonatologie Scan frisch in Ihren Händen halten, neigt sich das Jahr 2018 dem Ende zu. Bei der Rückschau auf wissenschaftliche Publikationen und Erkenntnisse, die in den vergangenen Monaten nicht ohne Einfluss auf unsere klinische Arbeit geblieben sind, fällt auf: Die uns anvertrauten kleinen und kleinsten Patienten zwingen alle an der Behandlung Beteiligten, ganzheitlich zu denken!

So weist die Société Francaise de Néonatalogie darauf hin, dass den kritischen Faktor für eine optimierte NICU-Umgebung nicht das räumliche Design, sondern die sensorische Zufriedenheit des Neugeborenen darstellt (Kuhn et al. 2018). Die dafür vorausgesetzte Anwesenheit der Eltern wiederum erfordert eine liberale Besuchspolitik, welche anhand des „Parental Presence Score“ (PPS) gemessen werden kann. Ein hoher PPS steigert bei Frühgeborenen die Chance der Muttermilchernährung bei Entlassung (Cuttini et al. 2018), was sich positiv auf das langfristige somatische Wachstum auswirkt (Toftlund et al. 2018).

In ihrem Fortbildungsartikel zur Erstversorgung Frühgeborener informieren Mario Rüdiger und sein Team über die Chance des individualisierten Vorgehens bereits in den ersten Lebensminuten, was sowohl einer guten Kommunikation im Team als auch einer optimalen Vorbereitung des Behandlungsplatzes bedarf. Im zweiten Teil von Wolfram Kluwes Beitrag „VACTERL-Assoziation: Von der Pränatalmedizin bis zum Erwachsenenalter“ werden nicht nur die interdisziplinären Herausforderungen für die Behandler erkennbar, sondern ebenso die besonderen Lebensaufgaben, welche betroffene Patienten zu bewältigen haben.

Eine Reihe von Kollegen bewerten für Sie wieder aktuelle Studien: Frank Dohle und Friedrich Ebinger diskutieren die Arbeit von Hintz et al. zur Frage der neurologischen Entwicklungsprädiktion anhand MRT. Diane Renz, Hans-Joachim Mentzel und Martin Stenzel widmen sich der Publikation von Mon et al. zur klinischen Aussagekraft verschiedener bildgebender Verfahren bei angeborenen Lungenmalformationen. Der Bewertung einer Meta-Analyse von Askie et al. zu pulsoxymetrisch gemessenen Sauerstoffgrenzen und dem Outcome sehr kleiner Frühgeborener hat sich Ulrich Rochwalsky gestellt.

Liebe Leserinnen und Leser, wir danken Ihnen an dieser Stelle auf das Herzlichste für Ihr Interesse an der Neonatologie Scan und blicken gespannt auf die Entwicklungen der Neugeborenenmedizin im kommenden Jahr!

Ihre Herausgeber

Prof. Dr. med. Roland Hentschel
Leiter des Funktionsbereichs Neonatologie/Intensivmedizin
Universitätsklinikum Freiburg

PD Dr. med. Axel Hübler
Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Klinikum Chemnitz gGmbH