Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2018; 25(05): 235-239
DOI: 10.1055/a-0678-1004
Gesellschaft | DGMM
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Deutsche Gesellschaft für Maritime Medizin e. V.

Marcus Oldenburg
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Publication Date:
30 October 2018 (online)

Liebe Mitglieder der DGMM,

ein herrlicher Sommer liegt hinter uns und unsere Vorbereitungen für das anstehende International Symposium on Maritime Health (12.–15.06.2019 in Hamburg) läuft auf Hochtouren. In Kürze wird auch die Internetseite für den Kongress freigeschaltet sein, sodass Sie sich dort über das Wissenschafts- und Rahmenprogramm informieren können.

Am 28.11.2018 wird in der Hauptverwaltung der BG Verkehr in Hamburg von 14:00–16:00 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema „Malaria in der Seeschifffahrt“ stattfinden. Sie wird von der Deutschen Gesellschaft für Maritime Medizin und dem Seeärztlichen Dienst der BG Verkehr unter fachlicher Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit ausgerichtet.

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium hervorgerufen wird. Sie wird hauptsächlich in den Tropen und Subtropen durch den Stich der weiblichen Stechmücke (Moskito) der Gattung Anopheles übertragen. Sie tritt vornehmlich in den für die deutsche Seeschifffahrt relevanten Gebieten wie dem tropischen Afrika, Südostasien, dem nördlichen Teil Südamerikas sowie in Mittelamerika auf.

Malaria ist mit etwa 200 Mio. Erkrankten pro Jahr die häufigste Tropenkrankheit und auch eine der Haupttodesursachen in Entwicklungsländern. Zu den typischen Symptomen zählen Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden. In schweren Fällen können Hirnschäden auftreten und die Krankheit einen tödlichen Verlauf nehmen. Auch Seeleute sind während ihres Tropenaufenthalts von diesem Risiko betroffen.

Da der Malariaparasit vornehmlich von der Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen wird, ist auch der Schutz vor dessen Stichen die beste Prophylaxe. Denn es gilt die alte Tropenweisheit: Kein Stich – keine Infektion! Es gibt zahlreiche Vorbeugungsmaßnahmen, um das Risiko der Infektion, also den infektionsgefährdenden Mückenstich, zu minimieren. Oftmals ist deren Anwendung genauso einfach wie wirkungsvoll, wie zum Beispiel das Tragen einer hautbedeckenden Kleidung, Auftragen von Repellents auf die Haut, Einschränken von Deckarbeiten am Abend während der Hafen- und Küstenliegezeiten und das Schließen der Fenster und Türen. Darüber hinaus steht Seeleuten, die in Gebieten mit hohem Malariarisiko verkehren, eine medikamentöse Vorbeugung zur Verfügung, die auf allen Schiffen mit entsprechenden Fahrtgebieten in der Bordapotheke vorgehalten werden muss. Dabei ist schon beim ersten Malariaverdacht eine frühzeitige Behandlung an Bord indiziert.

Die Prävalenz der Malariafälle in der Seeschifffahrt ist heutzutage nicht zuletzt aufgrund guter Aufklärung und vorbeugender Maßnahmen glücklicherweise gering. Aus Sicht der Fortbildungsveranstalter ergibt sich für Reedereiärzte und schiffsausrüstende Apotheken zum Thema der Malariaprophylaxe häufig folgender Beratungsbedarf:

  • Welche Malariaprophylaxe soll mitgeführt werden, in welchen Häfen können sichere Medikamente beschafft werden?

  • Müssen in den Schiffskammern Moskitonetze benutzt werden?

  • Welche Hautrepellents sind sinnvoll?

  • Sollen Malariaschnelltests mitgeführt werden?

Diese und weiterführende Fragen sollen im Rahmen der Veranstaltung diskutiert werden.

Hierbei ist auch auf das Merkblatt des Seeärztlichen Dienstes der Dienststelle Schiffsicherheit zu verweisen: www.deutsche-flagge.de/de/nachrichten-startseite/seeaerztlicher-dienst. Insgesamt wird im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung neben Informationen zur Erkrankung Malaria Aspekte der medizinischen Ausrüstung von Seeschiffen, praktische Hilfestellungen im Fall von Erkrankungen, die spezielle Gefährdungsbeurteilung in Bezug auf den Schiffsverkehr und Fragen zur Unfallversicherung thematisiert. Als Fachexperten und Referenten werden Herr Prof. Dr. Burchard, Herr Dr. Caumanns, PD Dr. Krüger, Herr Dr. Langenbuch und Frau Dr. Schlaich begrüßt. Hauptzielgruppe der Veranstaltung sind Verantwortliche für den Arbeitsschutz und für die Schiffsausrüstung in den Reedereien, Betriebs- und Reedereiärzte, Sicherheitsfachkräfte, schiffsausrüstende Apotheken und sonstige maritim tätige Ärzte.

Liebe Mitglieder der DGMM, Sie sind herzlich eingeladen, an der kostenfreien Veranstaltung teilzunehmen. Hierzu ist eine Anmeldung über die Webseite des Seeärztlichen Dienstes notwendig.

Mit maritimen Grüßen aus Hamburg
Ihr
Marcus Oldenburg

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