Die Wirbelsäule 2018; 02(04): 307-308
DOI: 10.1055/a-0725-4565
Mitteilungen der DWG
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bericht der Weiterbildungskommission 2018

Michael Putzier
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Publication Date:
13 November 2018 (online)

Am 22. Juni 2018 wurde der 1000. Antrag auf Ausstellung eines Basiszertifikats eingereicht, mit anderen Worten: Mindestens 1000 Ärztinnen und Ärzte haben inzwischen mehrere tausend Basiskurse erfolgreich absolviert. Insgesamt sind durch die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft mit Stand vom 01. September 2018 864 Basiszertifikate, 504 Masterzertifikate und 22 Exzellenzzertifikate verliehen worden.

Das zentrale Anliegen der Weiterbildungskommission, die Aus- und Weiterbildung der Wirbelsäulentherapeuten aller Fachrichtungen durch ein strukturiertes und einheitliches Kurssystem nach aktuellem Wissensstand zu gewährleisten, konnte auch 2018 erfolgreich und mit hoher Akzeptanz realisiert werden.

Dabei waren in diesem Jahr zunächst einige Anpassungen vorzunehmen. So wurden die Übungen an anatomischen Präparaten, auch aus Gründen stetig wachsender Kosten, ausschließlich auf die Basiskurse des Moduls 2 konzentriert, welche seit 2018 als Doppelkurse in den Städten Hamburg, Frankfurt und Berlin ausgerichtet werden. Durch eine damit verbundene Änderung der Abläufe in der Anatomie ist es nunmehr den Teilnehmern möglich, alle ventralen und dorsalen chirurgischen Zugänge zur Wirbelsäule selbst vornehmen zu können.

Die Ergänzung der Module 3, 4 und 5 durch Videopräsentationen sowie darauf aufbauende Falldiskussionen und Sawboneübungen haben zu einer deutlich interaktiveren Lernatmosphäre in den Kursen geführt. Die Palette der zunächst von der AOSpine zur Verfügung gestellten und noch nicht durchgängig den Anforderungen genügenden Lernvideos wird hierzu fortlaufend erweitert werden. Im Modul 6 wiederum wurde die Möglichkeit geschaffen, durch den Einsatz von RealSpine Simulatoren die mikrochirurgische Duranaht unter Supervision von Tutoren zu üben.

Schließlich ist es gelungen, die Wartelisten für eine Kursteilnahme durch eine Erhöhung der Teilnehmerzahlen auf 36 (Modul 2) bzw. 80 (alle weiteren Kursmodule) deutlich zu reduzieren.

Die Literaturverzeichnisse zu allen in den Masterfolien aufgeführten Vortragsthemen wurden von der Weiterbildungskommission auch in diesem Jahr wieder auf den neuesten Stand gebracht. Die daraus resultierende hohe Vortragsqualität hat ebenfalls zu einer erneut und nahezu einhellig guten bis sehr guten Evaluation der Kurse beigetragen. Darüber hinaus steht als Begleitliteratur zu den Basiskursen jetzt der DWG Pocket-Guide zur Verfügung, welcher über den Thieme Verlag bezogen werden kann. Zusätzlich wurde und wird durch die Mitglieder der Weiterbildungskommission die Ausarbeitung von CME-Übersichtsartikeln für die Zeitschrift „Die Wirbelsäule“ bis in das Jahr 2020 sichergestellt.

Im Bereich der persönlichen Zertifizierung wurden vor 2 Jahren zusätzlich zur modularen Weiterbildung die Fortgeschrittenenkurse eingeführt. Sowohl das Modul 1 (erweiterte operative Techniken) als auch das Modul 2 (Revisions- und Komplikationsmanagement) sind inzwischen etabliert, d. h. die Ausrichtung der Kurse erfolgt ebenfalls regelmäßig und auf der Grundlage erstellter Masterfolien mit definierten Inhalten. Dabei wurde das Modul 2 bislang aus organisatorischen Gründen in die Abschnitte 2a (Theorie) und 2b (Praxis) unterteilt sowie zeitlich und örtlich getrennt ausgerichtet. An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Absolvierung der Fortgeschrittenenkurse für die Bewilligung des Master-Zertifikates ab dem 01.01.2020 (Datum der Antragstellung) verbindlich sein wird.

Nachdem das modulare Kurssystem der DWG bereits gleichwertig zum European Spine Course Diploma Curriculum Anerkennung findet, wurde in diesem Jahr auch ein Ausbildungsäquivalent der Fortgeschrittenenkurse zwischen der DWG und der EUROSPINE beschlossen.

Der Status der persönlichen Zertifizierung im Konservativen Basiskurs-System ist noch ausbaufähig. Bislang wurden hier 15 Urkunden des konservativen Basiskurs-Systems und 7 konservative Masterzertifikate ausgestellt. Aufgrund der geringen Akzeptanz des bisherigen Moduls 5, welches dafür konzipiert worden war, den nicht operativ tätigen Kolleginnen und Kollegen operative Indikationen und Techniken bei klassischen Krankheitsbildern der Wirbelsäule nahezubringen, wurde durch den Vorstand der DWG beschlossen, dieses Modul durch die verpflichtende Teilnahme am theoretischen Teil des Basiskurses 2 aus dem operativen Bereich zu ersetzen.

Die konservative Therapie ist ein unabdingbarer Bestandteil nahezu aller Erkrankungen, Verletzungen und Deformitäten der Wirbelsäule. Vor diesem Hintergrund haben die Weiterbildungskommission und die Kommission Konservative Wirbelsäulentherapie gegenüber dem Vorstand der DWG angeregt, die persönliche Zertifizierung im konservativen Bereich zukünftig ebenfalls in die Klinikzertifizierung einfließen zu lassen.

Im Jahr 2018 hat die Akademie der DWG gGmbH ihre Arbeit aufgenommen und ist nunmehr Veranstalter sämtlicher Fortbildungskurse, die von der Weiterbildungskommission und der Kommission Konservative Wirbelsäulentherapie konzipiert wurden.

Eine einheitliche und hohe Kursqualität erfordert auch ein fortlaufendes Schulungskonzept für die Referenten, Tutoren und Instruktoren. Daher wird im Rahmen der DWG-Jahrestagung in Wiesbaden auch in diesem Jahr wieder der Workshop „teach the teacher“ ausgetragen; mit einer verpflichtenden Teilnahme für alle Ausrichter von Basiskursen der Akademie der DWG gGmbH.

Herr Prof. Rauschmann und Herr Prof. Vajkoczy sind in 2018 turnusmäßig aus der Weiterbildungskommission ausgeschieden. Als neue Kommissionsmitglieder wurden Herr Prof. Rohde und Herr Dr. Rickert vom Vorstand der DWG bestätigt. Die paritätische Besetzung der Kommission durch Vertreter der Neurochirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie ist damit weiterhin gewährleistet

Abschließend möchte ich allen Mitgliedern der Weiterbildungskommission und der Kommission Konservative Wirbelsäulentherapie sowie allen Kursveranstaltern und Referenten für ihre im Jahr 2018 geleistete Arbeit danken. Ihr unentgeltliches Engagement ist die unverzichtbare Grundlage für die Erfüllung der Aufgaben der DWG.

Mein ganz besondere Dank gilt Frau Ina Liebmann, die über Jahre hinweg im Sekretariat der DWG die Arbeit der Weiterbildungskommission maßgeblich koordiniert hat. Frau Liebmann hat die DWG im September 2018 auf eigenen Wunsch verlassen, wir werden ihre außerordentliche Fähigkeit, Fäden nicht nur zu entwirren, sondern zum Nutzen aller auch zu verknüpfen, schmerzlich vermissen. Ich wünsche Frau Liebmann im Namen aller DWG-Mitglieder für ihre neue berufliche Tätigkeit Erfolg, Erfüllung und Zufriedenheit.

Mit kollegialen Grüßen

Univ.-Prof. Dr. med. Michael Putzier
Vorsitzender der Weiterbildungskommission
weiterbildung@dwg.org