JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2018; 07(06): 224-225
DOI: 10.1055/a-0748-3084
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Publication Date:
06 December 2018 (online)

Leitlinie für herzkranke Schwangere

Quelle: idw-online.de

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Schwangere mit einer Herzkrankheit sollten Geburten nach der 40. Schwangerschaftswoche vermeiden, empfehlen die neuen ESC-Leitlinien zum Management von Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Schwangerschaft.

„Nach der 40. Woche bringt eine Schwangerschaft dem Baby keinen zusätzlichen Nutzen und kann sogar Nachteile haben“, sagt Professor Dr. Jolien Roos-Hesselink, Co-Vorsitzender der „Guidelines Task Force“ und Kardiologe in Rotterdam (NL). „Schwangerschaft ist eine Risikoperiode für herzkranke Frauen, weil sie zusätzlichen Stress für das Herz bedeutet. Die Guideline empfiehlt deshalb eine Geburtseinleitung oder einen Kaiserschnitt in der 40. Woche.“

Die Leitlinie beinhaltet auch Empfehlungen zur In-vitro-Fertilisation (IVF), Empfängnisverhütung und Beendigung der Schwangerschaft bei herzkranken Frauen, da bei dieser Methode häufig hohe Hormondosen eingesetzt werden, die das Risiko einer Thrombose und einer Herzschwäche erhöhen. Außerdem empfiehlt die Leitlinie herzkranken Frauen mit Kinderwunsch eine vorgeburtliche Risikoabschätzung und Beratung durch ein Schwangerschafts-Herzteam mit Kardiologen, Geburtshelfern, Gynäkologen und Anästhesisten.

Die neuen Leitlinien sind im European Heart Journal veröffentlicht worden.