Handchir Mikrochir Plast Chir 2018; 50(05): 368-369
DOI: 10.1055/a-0752-7118
Reisebericht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reisebericht CK Spies – ASSH International Traveling Fellowship 2018

Travel report CK Spies – ASSH International Traveling Fellowship 2018
CK Spies
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Publication Date:
07 November 2018 (online)

Es ist mir eine außerordentliche Freude und Ehre über mein ASSH (American Society for Surgery of the Hand) Reisestipendium, das von der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie gefördert wurde, zu berichten. Im Rahmen des akademischen weltweiten Austausches erlässt die amerikanische Gesellschaft die Kongressgebühren für den jährlichen Handchirurgenkongress und organisiert Hospitationen, sog. „Observerships“, verteilt über die Vereinigten Staaten in renommierten Abteilungen, die sich auf die Hand spezialisiert haben. Man konnte sich im Vorfeld eine Reiseroute wünschen. Es gab sieben Gruppen mit i. d. R. drei Stipendiaten. Meine Wunschkliniken wurden mir zu meiner Freude zugewiesen. Danach erfolgte die Korrespondenz mit den jeweiligen Institutionen, um die Aufenthalte gründlich zu planen. Man bekam stapelweise Unterlagen zu Datenschutzerklärungen, Verhaltensregeln usw. zugeschickt, die unterschrieben werden mussten. Der Impfschutznachweis war ebenfalls obligatorisch. Dies bedurfte einiger Mühe und Planung, da auch ein TBC-Status mit dem Quantiferon-Test vorgelegt werden musste. Nachdem alles organisiert war, startete der Flieger am fünften September vom Frankfurter Flughafen Richtung Ann Arbor, Michigan. Am folgenden Tag sollten wir uns um 6:30 Uhr am Haupteingang einfinden, wo wir unseren Ausweis mit Lichtbild bekamen. Zu diesem Zeitpunkt traf ich meine Mitreisenden, eine Kollegin aus Spanien und einen Kollegen aus Südkorea, zum ersten Mal. Zusammen ging es dann mit einem Fellow (Arzt in der Weiterbildung zum Handchirurgen und bereits Facharzt für Orthopädie bzw. plastische Chirurgie) zur sog. „Grand Round“ von 7:00 Uhr bis 8:00 Uhr. Ein Forum, in dem Forschergruppen ihre Projekte vor Investoren vorstellen dürfen. Ziel dieses Symposiums ist die Einwerbung von Drittmittel bzw. Planung eines „Start-ups“. Danach trafen wir Professor Kevin Chung, Leiter der Abteilung für Handchirurgie, und verbrachten einen sehr interessanten und lehrreichen Tag im Operationssaal. Wir hatten die Möglichkeit zu einem ungezwungenen Austausch. Aufgrund der juristischen Umstände durften wir in allen Abteilungen lediglich beobachten und nicht assistieren. Wir sahen u. a. einen ECRL-Sehnentransfer auf die FDP 3–5-Sehnen bei komplexer Nervenschädigung nach Crush-Verletzung, eine Neurolyse des Nervus ulnaris in Kombination mit einer Tenolyse der Flexoren nach alter Nervus ulnaris Läsion und auch eine Revision einer sekundär dislozierten distalen Radiusfraktur nach Plattenosteosynthese. Danach trafen wir uns mit dem Ärzteteam in der Abteilungsbibliothek. Wir durften Präsentationen über unsere Forschungsprojekte mit anschließender Diskussion vortragen.