physiopraxis 2019; 17(03): 8-10
DOI: 10.1055/a-0816-9099
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

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Publication Date:
15 March 2019 (online)

Dafür oder dagegen? – Online-Befragungen

Die Einführung von Therapeutenkammern für Heilmittelerbringer auf Landesebene wird seit längerem diskutiert. Es gibt klare Befürworter, die sich zum Beispiel in der „Initiative Therapeutenkammer“ zusammengeschlossen haben und für die Vorteile einer solchen Institution werben: mehr Selbstbestimmung bei der Berufsordnung und Mitsprache bei der Weiterentwicklung der Heilmittelrichtlinie oder bei Gesetzesvorschlägen. Das sind nur einige der Gründe, wegen denen es sich zu lohnen scheint, eine Therapeutenkammer einzurichten.

Die Gegner sehen zum Beispiel die verpflichtende Mitgliedschaft für alle Berufsangehörigen skeptisch, die mit einem bindenden Jahresbeitrag verbunden ist, die jeder Therapeut entrichten müsste. Einige Berufsverbände befürchten deshalb einen Mitgliederschwund, da es sich möglicherweise nicht alle Therapeuten leisten können oder wollen, einer Kammer und einem Berufsverband einen Mitgliedsbeitrag zu zahlen.

Die erste Therapeutenkammer Deutschlands scheint sich in Schleswig-Holstein zu bilden: Die Gesundheitspolitiker der Landtagsfraktionen sind sich einig und stehen der Einführung einer Kammer positiv gegenüber. Nun soll das Meinungsbild der Therapeuten mittels Online-Befragung ermittelt werden. Unter www.therapeutenkammer.de/stimme sind alle Physio-, Ergotherapeuten, Logopäden, Masseure und Podologen aus Schleswig-Holstein aufgerufen, ihre Stimme abzugeben: „JA oder NEIN zur Therapeutenkammer?“

Auch PHYSIO-DEUTSCHLAND macht sich für die Etablierung von Therapeutenkammern stark, allerdings berufsspezifisch für eine Physiotherapeutenkammer. Mit einem Stimmungsbarometer können Physiotherapeuten unter www.physiotherapeutenkammer.de > „Kammer-O-Mat“ testen, ob sie für oder gegen eine Kammer sind.

mru