Diabetes aktuell 2019; 17(02): 48-51
DOI: 10.1055/a-0836-1479
Gesellschaft | DDS
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gesunde Städte

Wie aktivierende, grüne und offene Stadtplanung einen gesünderen Lebensstil unterstützt
Martin Knöll
1   Darmstadt
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Publication Date:
10 April 2019 (online)

Zusammenfassung

Menschen mit Diabetes wissen, dass für gute Blutzuckerwerte an manchen Tagen viele Faktoren zusammenkommen müssen: Ausgewogenes Essen, Broteinheiten richtig einschätzen, wenig Stress, keine Erkältung, und ausreichend Bewegung. Ein Faktor, der bisher wenig Beachtung findet, ist die gebaute Umwelt. Damit bezeichnet man die Gesamtheit der von Menschen gestalteten Umgebung wie Wohnungen, Büros, Universitäten, Parks, Plätze und Straßenräume. Experten schätzen den Anteil der Gesundheit, der durch die gebaute Umwelt erklärt werden kann, auf 20 bis 25 %. In der renommierten Zeitschrift „The Lancet“ haben Wissenschaftler kürzlich Beweise dafür zusammengetragen, wie Städte – jahrzehntelang für die Belange des Autos geplant – durch Lärm und Luftverschmutzung, inaktive Lebensstile, ungesunde Nahrungsgewohnheiten, Unfälle und soziale Isolation die Gesundheit ihrer Bewohner gefährden [1]. In Kopenhagen oder Wien dagegen, Vorreiter einer neuen Welle von „menschengerechter Stadtplanung“, sind die Bewohner häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Dies wirkt sich positiv auf deren Gesundheit aus.