Handchirurgie Scan 2019; 08(02): 124
DOI: 10.1055/a-0885-3822
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Infektionsrisiko und Dringlichkeit der operativen Frakturversorgung an der Hand

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Publication Date:
11 July 2019 (online)

Offenen Frakturen wird im Allgemeinen ein höheres Infektionsrisiko zugeschrieben als geschlossenen – dieser Annahme liegen aber vor allem Daten von Frakturen der unteren Extremität zugrunde. Dementsprechend gibt es erhebliche Kontroversen, ob bei offenen Frakturen der Metakarpalia oder der Phalangen eine dringliche OP-Indikation besteht und die Patienten sofort zu versorgen sind.

Fazit

Nach diesen Daten stellen offene Frakturen von Mittelhand und Fingern per se keine dringliche Operationsindikation dar, meinen die Autoren. Das könnte vor allem für Traumazentren mit einem hohen Patientenaufkommen von Bedeutung sein, wo oft mehr OP-Säle gebraucht würden als verfügbar sind. Allerdings haben NSQIP-Daten auch Nachteile: Sie erfassen keine Komplikationen nach Tag 30, ebenso liefern sie keine Informationen über die Heilung der Frakturen und funktionelle Ergebnisse.