Berührung – Sensibilisierung für das Thema

Die Autoren gehen im Buch der Bedeutung von Berührung nach. Schwerpunkt ist die Darstellung der psychophysischen Wirkungen von Berührung im Allgemeinen bzw. heilsamer Berührung (wie Massage) im Speziellen.

Sie betonen, wie entscheidend Berührung für die Entwicklung des Ich ist und wie Berührung das Kohärenzgefühl und die Resilienz beeinflusst. Interessant ist die Darstellung der embryonalen Entwicklung, bei der aus dem Ektoderm (äußeres Keimblatt) die Haut und das gesamte Nervensystem entstehen. Allein darin zeigt sich, wie eng die Verbindung von Haut und Gehirn ist. Und darin liegt auch die Grundlage für die „heilsame“ Berührung (versch. Formen von Massage).

Die beiden haben eine Massageform zur Behandlung von Depressionen entwickelt (Slow Stroke Massage) und Studien zu den psycho-physischen Auswirkungen dieser Massageform durchgeführt. In einem ausführlichen Buchkapitel tragen sie wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von Massage zusammen und gehen auch auf Schwierigkeiten bei der Durchführung von solchen Studien ein. Sie beschreiben, wie man Massage und Berührung praktisch umsetzen kann, jedoch ohne Bilder. So bleiben die praktischen Anregungen eher theoretischer Natur und sind teilweise schwer umsetzbar.

Das Buch richtet sich primär an Laien, jedoch können auch Fachleute profitieren. Es (re-)sensibilisiert für die Wirkungen von (heilsamen) Berührungen. Massagen sind weit mehr als „nur“ die Beeinflussung von verschiedenen Geweben oder das Auslösen von physiologischen Vorgängen. Ein tolles Buch für alle, die sich zum Thema Berührung inspirieren lassen möchten.

Martin Huber, MSc (Neurorehabilitation), Physiotherapeut und Lehrkraft aus Winterthur