Laryngorhinootologie 2019; 98(12): 900-903
DOI: 10.1055/a-0954-8144
OP-Techniken

Plastisch-rekonstruktive Eingriffe in verschiedenen Gesichtsregionen

G. Rettinger
,
O. Guntinas-Lichius
Regeln, Tipps und Tricks

Bei einem bestehenden Defekt ist zunächst zu entscheiden:

  • Primärer Wundverschluss?

  • Sekundärheilung?

  • Vollhaut-Transplantation?

  • Lappenplastik?

Eine Lappenplastik erfordert eine exakte Planung vor dem ersten Schnitt. Danach gibt es kein Zurück mehr. Dabei sind folgende Gesichtspunkte („Checkliste“) bezüglich der in Frage kommenden Lappenarten zu berücksichtigen:

  • Ist der Lappen groß genug, kann er spannungsfrei eingenäht werden?

  • Wie ist die Blutversorgung des Lappens?

  • Wie wird der Spenderbezirk versorgt?

  • Kann es zur Verziehung relevanter Strukturen im Spender- und Empfängergebiet kommen?

  • Wie ist die Ästhetik (Lage der resultierenden Narben in RSTL, ästhetische Einheiten)?

  • Sind sekundäre Eingriffe erforderlich (z. B. Korrektur des Lappenstiels)?

Kommen nach diesen Kriterien mehrere Möglichkeiten in Frage, sollte die jeweils einfachste und sicherste gewählt werden.

Die beschriebenen Eingriffe können nur als Beispiele für bestimmte Befundkonstellationen betrachtet werden und stellen nur jeweils einen von zahlreichen möglichen Wegen zur Problemlösung dar. Da jeder Fall besondere Eigenheiten aufweist, ist zur Erzielung eines optimalen Therapieerfolgs die Kenntnis eines breiten Spektrums verschiedener Techniken erforderlich, um das für den Einzelfall günstigste Verfahren auswählen zu können.

Merke

Der in den folgenden Zeichnungen jeweils rot unterlegte Bezirk entspricht dem Ausmaß der erforderlichen Hautunterminierung.



Publication History

Article published online:
06 December 2019

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York