Journal Club AINS 2019; 08(03): 131-132
DOI: 10.1055/a-0962-8512
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Kratom auf dem Vormarsch

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Publication Date:
16 September 2019 (online)

In Malaysia entdeckte der niederländische Botaniker Pieter Korthals 1831 als erster Kratom, auch bekannt als Ketum oder Mitragyna speciosa. Die Pflanze wächst in Malaysia, Thailand und Myanmar. Die Blätter des Baumes enthalten psychoaktive Opioid-Substanzen, die seit tausenden von Jahren konsumiert werden. Die im Kratom enthaltenen Alkaloide binden an Opioid-Rezeptoren. Kratom in niedrigen Dosen induziert Euphorie, steigert die Energie und die Wachheit, während höhere Dosen sedierend wirken. Kratom kann zu Abhängigkeit und Sucht führen. Die Blätter können frisch gekaut oder getrocknet als Puder sowie als Aufguss konsumiert werden.

Fazit

Die präliminären Ergebnisse der Studie von Saref und Kollegen zeigen, dass Kratomgebrauch mit verminderter Prävalenz und Schweregrad von selbstberichten adversen Effekten assoziiert ist verglichen mit Illegalen Opioiden bei Drogenkonsumenten. Obwohl die Kratomgabe die Prävalenz und den Schweregrad von adversen Effekten von Opioiden reduziert, sind weitergehende wissenschaftliche Studien dringend notwendig, um die Langzeitnebenwirkungen bei Konsumenten mit regelmäßigem Kratomgebrauch zu untersuchen.

Oberbarnscheidt und Miller kommen zu dem Schluss, dass die vorliegenden Daten zu Kratom alarmierend sind. Mehr öffentliche Aufmerksamkeit und Weiterbildung für Ärzte sind notwendig, ebenso wie detailliertere Daten zu Toxizität und Pharmakologie, so die Autoren.

 
  • 2 Oberbarnscheidt T, Miller NS. Kratom- A Lethal Drug on the Rise. J Addiction Prevention 2019; 7: 6