Krankenhaushygiene up2date 2019; 14(04): 343-345
DOI: 10.1055/a-0975-1110
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe

Rasmus Leistner
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Publication Date:
03 December 2019 (online)

Im März 2018 erschienen im New England Journal of Medicine (NEJM) zwei Artikel zur Kortikosteroidgabe als Unterstützung der Therapie des septischen Schocks. Die Publikationen stellen die Ergebnisse zweier randomisierter, placebokontrollierter Studien (RCT) mit insgesamt knapp 5000 eingeschlossenen Patienten dar [1], [2]. Die erste Studie kommt aus Frankreich und fand heraus, dass im septischem Schock die Gabe von Kortikosteroiden die Überlebenschancen der Patienten signifikant verbessert [1]. In der zweiten Studie, die in Australien entstand, zeigten die Autoren, dass das Sterberisiko durch Kortisontherapie nicht beeinflusst wird [2]. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Es folgten fünf (!) Kommentare kritischer Leser des NEJM. Man diskutierte, ob der direkte Einfluss von zusätzlichem Fludrokortison den Unterschied machte oder ob Fludrokortison diesen überhaupt nicht machen kann oder ob niedrige bzw. hohe Katecholamindosen das Problem sind oder vielleicht die Häufigkeit der Nebennierenrindeninsuffizienz in Subkohorten.