Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(03): 199
DOI: 10.1055/a-0985-1996
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Extremitätenvenen
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Geschlechtsunterschiede beim Rezidivrisiko von venösen Thrombembolien

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Publication Date:
26 September 2019 (online)

Patienten mit unprovozierten venösen Thrmobembolien (VTE) haben ein höheres Risiko für ein Rezidiv nach Beendigung der Antikoagulanzien-Therapie als Patienten, die eine VTE aufgrund von reversiblen Faktoren haben. Es existiert eine Debatte darüber, ob Patienten drei oder sechs Monate lang einer Antikoagulanzien-Therapie unterzogen werden sollen oder gar auf unbestimmte Zeit, wenn eine unprovozierte TVE in den proximalen tiefen Venen auftritt oder sich als Lungenarterienembolie manifestiert, was auch ein Risikofaktor für ein Rezidiv im Vergleich zur isolierten distalen TVT ist.

Fazit

Während des erweiterten Follow-ups zeigte sich ein hohes Rezidivrisiko für Männer mit einer ersten unprovozierten VTE, die ein negatives D-Dimer nach Antikoagulationstherapie hatten. Dieses Faktum, so die Autoren, spricht dafür, dass ein negatives D-Dimer nicht eine Beendigung der Antikoagulanzien-Therapie rechtfertigt. Bei Frauen jedoch scheint das Risiko bei negativem D-Dimer niedrig zu sein, insbesondere bei Frauen, die Östrogene einnehmen. Hier scheint eine Beendigung der Antikoagulation ohne D-Dimer-Test gerechtfertigt. Bei der Entscheidung müssen Kriterien wie Letalität durch Blutung bzw. Lungenarterienembolie, Behandlungskosten sowie Patientenpräferenzen berücksichtigt werden. Weitere Studien, so die Autoren, sind notwendig um Patienten für eine Antikoagulanzien-Therapie auf Dauer zu identifizieren.