Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(03): 168-170
DOI: 10.1055/a-0991-8724
Diskussion
Aorta
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fenestrierte/gebranchte TEVAR zur Behandlung thorakoabdomineller Dissektionen

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Publication Date:
26 September 2019 (online)

Aktuelle Leitlinien empfehlen, dass Stanford-Typ-A-Dissektionen chirurgisch, unkomplizierte Typ-B-Dissektionen medikamentös, komplizierte Typ-B-Dissektionen mittels endovaskulärem Verfahren (TEVAR) behandelt werden sollen. Als Ergebnis eines verbesserten Handlings der akuten Aortendissektion mit verbessertem Überleben hat sich auch die Zahl der Patienten erhöht, die mit einem postdissektionalen Aneurysma der Aorta descendens und der thorakoabdominellen Aorta vorstellig werden. Die Anwendung fenestrierter und gebranchter Grafts (F/B-TEVAR) hat sich als erfolgreiche Behandlung solcher Aneurysmata erwiesen. Allerdings liegen bislang nur kurzfristige Ergebnisse vor.

Fazit

F/B-TEVAR bei thorakoabdominellen Aortenaneurysmata im Rahmen chronischer Dissektionen ist durchführbar und assoziiert mit geringer perioperative Mortalität und akzeptabler Morbidität. Mittelfristige Ergebnisse zeigen eine hohe Rate von kompletter Thrombosen des falschen Lumens und Aneurysmarückbildungen. Ein engmaschiges Follow-up ist notwendig, weil eine signifikante Reinterventionsrate besteht. Es ist empfehlenswert, so die Autoren, längere gecoverte Stent-Grafts für diese Indikation zu verwenden. Als Limitationen ihrer Studie nennen die Autoren das observative Design mit geringer Fallzahl und limitiertem Follow-up.