physiopraxis 2019; 17(10): 1
DOI: 10.1055/a-0991-9814
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Wind of Change …

Claudia Kemper

Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 October 2019 (online)

Nein, ich habe keine Lust mehr. Keine Lust auf laue Lüftchen, keine Lust auf ständigen Gegenwind. Ich will Rückenwind, einen Wind, der mich und meinen Beruf nach vorne bringt. Einen Wind, der verändert, der die Physiotherapie in Deutschland attraktiv und zukunftsfähig macht.

Ich habe auch keine Geduld mehr. Mich ärgern die Politiker und Kollegen mit ihren ständigen Bedenken. Ich wünsche mir mutige Veränderer. Ich möchte meinen Schülern und Studenten sagen können, dass es sich lohnt – und nicht nur im finanziellen Sinne –, Physiotherapeut zu werden.

„Ich wünsche mir mutige Veränderer für unseren Beruf.“

Es ist ein wenig wie in der Klimakrise: Die einen demonstrieren mit Nachdruck, Energie und Wut im Bauch. Die anderen feiern die kleinen „Reförmchen“, und wieder andere leugnen, dass es überhaupt ein ernst zu nehmendes Problem gibt.

„Future’s in the air. I can feel it“, so heißt es bei den Scorpions, und viele engagierte Kollegen sehnen sich nach einer besseren Zukunft. Dass nicht nur geredet, gefordert und auf „Gipfeln“ debattiert wird.

Wie wäre es damit: Zeigen wir doch mal vermehrt den Krankenkassen und der Politik, wie wichtig wir für diese Gesellschaft wirklich sind. Kollegen aus Wissenschaft und Praxis sollten sich zusammentun, um mit „harten“ Fakten im Sinne der Versorgungsforschung darzulegen, dass wir wahrhaft wertvolle Arbeit leisten. Dann haben wir unwiderlegbare Argumente für die notwendigen Veränderungen. Der „Wind of Change“ muss von uns ausgehen!

Herzlichst Ihre

Claudia Kemper