Z Gastroenterol 2019; 57(10): 1177-1180
DOI: 10.1055/a-0996-0179
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Wichtige Zoonosen: Leptospirose

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Publication Date:
14 October 2019 (online)

Die Leptospirose ist eine weltweit häufige Zoonose, die in Deutschland mit ca. 80–150 gemeldeten Fällen pro Jahr relativ selten auftritt. Sie wird durch Infektion mit dem Bakterium Leptospira interrogans hervorgerufen. Erregerreservoir sind Nagetiere (Ratten, Mäuse) und verschiedene Haus-, Nutz- und Wildtiere, die Leptospiren über Nieren und Harnwege ausscheiden ([Abb. 1]). Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch direkten oder mittelbaren Kontakt (z. B. verunreinigtes Wasser) mit dem Urin infizierter Tiere, sehr selten auch durch kontaminiertes Blut oder Gewebe. Meist verläuft die Infektion beim Menschen als unspezifische, grippeähnliche Erkrankung, jedoch treten regelmäßig auch lebensbedrohliche Formen mit Hämorrhagien, Leber- und Nierenversagen (Morbus Weil) auf.