Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2019; 26(06): 245-247
DOI: 10.1055/a-1011-5176
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fieber nach Wandersafari in Südafrika

Fever after walking safari in South Africa
Parichehr Shamsrizi
1   Department of Tropical Medicine, Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine & I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf
,
Johannes Jochum
1   Department of Tropical Medicine, Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine & I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf
,
Sabine Jordan
1   Department of Tropical Medicine, Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine & I. Department of Medicine, University Medical Center Hamburg-Eppendorf
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Publication History

Publication Date:
06 December 2019 (online)

Anamnese

Eine 46-jährige Reiserückkehrerin stellte sich mit Verdacht auf Malaria in unserer tropenmedizinischen Ambulanz vor. Seit 2 Tagen bestanden Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und starkes Schwitzen. Drei Tage vor der Vorstellung war sie von einer 2-wöchigen Reise durch Südafrika (Provinz KwaZulu-Natal) zurückgekehrt. Während der Reise hatte sie gehäuft Moskitostiche erlitten. Sie war barfuß am Strand und auf Wiesen gelaufen. Auf den einzelnen Etappen der Reise hatte sie an mehrstündigen Wanderungen in der Natur teilgenommen. Weitere Risikofaktoren wurden verneint. Die Patientin litt an keinen relevanten Vorerkrankungen. Medikamente wurden außer oraler Kontrazeptiva nicht angegeben. Außer auf Blütenpollen wurden keine Allergien benannt.

Die Patientin präsentierte sich in einem leicht reduzierten Allgemeinzustand, die Temperatur lag bei 39,6 °C. In der körperlichen Untersuchung zeigte sich eine auffällige Hautläsion mit schwarzer Schorfbildung am linken Thorax unterhalb des Büstenhaltersaumes ([Abb. 1]). Diese Läsion war der Patientin selber gar nicht aufgefallen. Zudem waren im Bereich der linken Axilla mehrere vergrößerte Lymphknoten palpabel. Die weitere körperliche Untersuchung ergab keine relevanten Befunde.

Labordiagnostisch fand sich ein CRP-Anstieg auf 50 mg/l (Referenzbereich: < 5 mg/l) und eine leichte LDH-Erhöhung auf 311 U/l (Referenzbereich: 120–240 U/l). Blutbild, Leber- und Nierenwerte zeigten keine Auffälligkeiten. Ein Dicker Tropfen auf Malaria war negativ.

Zoom Image
Abb. 1 Hautläsion der Patientin, schwarze Schorfbildung/Eschar.
Quelle: Dr. Johannes Jochum
 
  • Literatur

  • 1 Fischer M. Rickettsiosen: Der Hautbefund führt oft zur Diagnose – Eine Übersicht. J Dtsch Dermatol Ges 2018; 16: 1459-1478
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