Dialyse aktuell 2020; 24(03): 103
DOI: 10.1055/a-1032-9150
Expertentipp
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Immunsuppression nach Nierentransplantation

Belatacept: eine hervorragende Alternative gezielt einsetzen
Volker Aßfalg
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Publication Date:
08 April 2020 (online)

Der Goldstandard der Immunsuppression nach Nierentransplantation gemäß aktuellen KDIGO-Empfehlungen [1] besteht nach wie vor aus einem Calcineurininhibitor (CNI), Mycophenolsäure und Steroiden – der sog. Tripel-Therapie. Der große Durchbruch in der Langzeitüberlebensrate von Nierentransplantaten gelang erst in den 1990er-Jahren mit dem Einsatz von Ciclosporin A. Mit Einführung des ähnlich wirkenden, aber potenteren Tacrolimus [2] wurde dieser CNI in die Empfehlungen der KDIGO als Erstlinienpräparat in der de novo Immunsuppression aufgenommen [1]. Vonseiten des Nebenwirkungsprofils zeigen die CNI jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie z. B. Nephrotoxizität, die im Rahmen der sog. CNI-Toxizität die Transplantatlangzeitfunktion einschränken und limitieren kann. Darüber hinaus findet sich ein erhöhtes Risiko für Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen und insbesondere für Tacrolimus die Auslösung eines Post-Transplantations-Diabetes (NODAT: New Onset Diabetes After Transplantation) oder Aggravierung eines bestehenden Diabetes mellitus.

 
  • Literatur

  • 1 Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) Transplant Work Group KDIGO clinical practice guideline for the care of kidney transplant recipients. Am J Transplant 2009; 9 (Suppl. 03) S1-S155
  • 2 Webster AC, Woodroffe RC, Taylor RS. et al Tacrolimus versus ciclosporin as primary immunosuppression for kidney transplant recipients: meta-analysis and meta-regression of randomised trial data. BMJ 2005; 331: 810 doi:10.1136/bmj.38569.471007.AE
  • 3 Vincenti F, Rostaing L, Grinyo J. et al Belatacept and long-term outcomes in kidney transplantation. N Engl J Med 2016; 374: 333-343 doi:10.1056/NEJMoa1506027