Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(12): 1261-1269
DOI: 10.1055/a-1060-6019
DGGG
Mitteilungen aus der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Berlin, 08.10.2019 – Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) zu Rechtsfragen bei der Behandlung Minderjähriger

Further Information

Publication History

Publication Date:
11 December 2019 (online)

Eine Aktualisierung der Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht der DGGG aus dem Jahr 2003 in der überarbeiteten Fassung aus dem Jahr 2011

vorgelegt von

Rechtsanwalt Dr. jur. Albrecht Wienke

Fachanwalt für Medizinrecht

Rechtsanwältin Lisa Hübner

Wienke & Becker – Köln

Sachsenring 6

50677 Köln

im Auftrag der

Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.

Hausvogteiplatz 12

10117 Berlin

 
  • Quellen und Anmerkungen

  • 1 Alle in dieser Stellungnahme verwendeten Berufs-, Funktions- und Personenbezeichnungen beziehen sich – mit Ausnahme der weiblichen Patientinnen – unabhängig von der benutzten Form ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit auf Personen jeden Geschlechts (männlich, weiblich, divers).
  • 2 Dies bejahend Kern/Rehborn in Laufs/Kern/Rehborn, 5. Aufl. 2019, § 44 Rdnr. 3; Lipp in Laufs/Katzenmeier/Lipp, 7. Aufl. 2015, Kap. III Rdnr. 19, unter Hinweis darauf, dass der Arzt gem. § 36 Abs. 1 S. 2 SGB I jedoch verpflichtet ist, die Eltern entsprechend zu unterrichten.
  • 3 Vgl. dazu Spickhoff in MüKoBGB, 8. Aufl. 2018, vor § 104 Rdnr. 32; Lauf/Brick, NJW 2018, 2230, 2231.
  • 4 Lipp in Laufs/Katzenmeier/Lipp, Arztrecht, 7. Aufl. 2015, Kap. III Rdnr. 15; Kern/Rehborn in Laufs/Kern/Rehborn, Handbuch des Arztrechts, 5. Aufl. 2019, § 44 Rdnr. 2.
  • 5 Roth in MüKoBGB, 7. Aufl. 2017, § 1357 Rdnr. 35; Brudermüller in Palandt, 78. Aufl. 2019, § 1357 Rdnr. 14.
  • 6 Spickhoff in MüKoBGB, 8. Aufl. 2018, § 107 Rdnr. 42 f., 67; Lauf/Brick, NJW 2018, 2230, 2231 f.
  • 7 Davon zu unterscheiden ist die Möglichkeit, in die ärztliche Heilbehandlung als Eingriff in die körperliche Unversehrtheit wirksam einzuwilligen. Vgl. dazu die Ausführungen unter B .
  • 8 BGH NJW 2019, 2320, 2321; BGH NJW 1989, 1533, 1536; BGH NJW-RR 2007, 310, 310 f.
  • 9 Die Unwirksamkeit der Einwilligung kann unabhängig vom Fehlen der Einwilligungsfähigkeit auch auf eine fehlerhafte oder fehlende Aufklärung zurückzuführen sein.
  • 10 . BGH NJW 1953; 912: 912
  • 11 BGHZ 29, 33, 36.
  • 12 Nebendahl, MedR 2009, 197, 204.
  • 13 Bichler, GesR 2014, 208, 210.
  • 14 BGH NJW 1988, 2946, 2947.
  • 15 Vgl. dazu die Ausführungen unter B .
  • 16 Vgl. dazu die Ausführungen unter B. II .
  • 17 Kern in Laufs/Kern/Rehborn, Handbuch des Arztrechts, 5. Aufl. 2019, § 65 Rdnr. 4; Hoffmann, NZFam 2015, 985, 986; Bichler, GesR 2014, 208, 210 f.; Rehborn, GesR 2013, 257, 263; Kern, NJW 1994, 753, 755.
  • 18 Wagner in MüKoBGB, 7. Aufl. 2018, § 630d Rdnr. 41 ff.; Lorenz, NZFam 2017, 782, 782 ff.; Nebendahl, MedR 2009, 197, 205.
  • 19 BGH NJW 1972, 335 ff.
  • 20 Seit 01. Januar 1975 ist die Volljährigkeit nicht mehr erst mit 21 Jahren, sondern bereits mit 18 Jahren erreicht.
  • 21 Dazu Kern, Anm. zu BGH Urt. v. 10.10.2006 – VI ZR 74/05 –, LMK 2007, 220412; Nebendahl, MedR 2009, 197, 198.
  • 22 Bichler, GesR 2014, 208, 211.
  • 23 BVerfG NJW 1982, 1375, 1378.
  • 24 BGH NJW 1972, 335 ff; BGH MedR 2008, 289 ff.
  • 25 Nebendahl, MedR 2009 197, 200.
  • 26 Hoffmann, NZFam 2015, 985, 986.
  • 27 Hoffmann, NZFam 2015, 985, 986.
  • 28 Vgl. dazu die Ausführungen unter A. III. 1 .
  • 29 Patientinnen unter 22 Jahren haben gem. § 24a Abs. 2 SGB V einen gesetzlichen Anspruch auf Versorgung mit verschreibungspflichtigen empfängnisverhütenden Mitteln. Patientinnen zwischen 18 und 22 Jahren müssen eine Zuzahlung leisten.
  • 30 Ludyga, NZFam 2017, 1121, 1124.
  • 31 Lipp in Laufs/Katzenmeier/Lipp, Arztrecht, 7. Aufl. 2015, Kap. VII Rdnr. 65 mit Hinweis darauf, dass der Arzt in dieser Situation subjektiv einen Schaden abwenden und nicht die Straftat eines anderen fördern möchte; a.A. Tröndle, MedR 1992, 320, 322 ff.
  • 32 BGH NJW 1989, 1538, 1539 f.; Greiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 7. Aufl. 2014, Kap. C Rdnr. 115.
  • 33 Wagner in MüKoBGB, 7. Aufl. 2016, § 630d Rdnr. 44, der dies noch einmal ausdrücklich feststellt und in diesem Zusammenhang die Bedeutung der höchstpersönlichen Konfliktsituation der Schwangeren unterstreicht.
  • 34 Vgl. Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD „Missbräuche im Bereich Schönheitsoperationen gezielt verhindern – Verbraucher umfassend schützen“, BT-Drs. 16/6779 v. 24.10.2007, der auch in ärztlichen Fachkreisen Unterstützung fand.
  • 35 Im Januar 2013 ist dort das „Bundesgesetz über die Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen (ÄsthOpG)“ in Kraft getreten, vgl. Bundesgesetzblatt I Nr. 80/2012.
  • 36 Leitlinie „Störungen der Geschlechtsidentität im Kindes- und Jugendalter“ unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) vom 01.08.2013, gültig bis 01.08.2018. Online: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-014.html Stand: 30.09.2019