Endo-Praxis 2020; 36(02): 69
DOI: 10.1055/a-1085-3292
10 Fragen an …
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Endoskopie – vielfältig und abwechslungsreich

10 Fragen an Silvia Maeting
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Publication Date:
08 May 2020 (online)

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Foto mit freundlicher Genehmigung der DRK Kliniken Berlin

1. Was hat Sie in die Endoskopie geführt?

Als junge Schwester war ich auf einer Inneren Station tätig. Ich war neugierig und wollte gern weitere Fachgebiete kennenlernen. Als eine Stelle in der Endoskopie in meinem damaligen Haus ausgeschrieben wurde, habe ich die Gelegenheit genutzt. Zunächst habe ich dort nach einer Einarbeitungszeit nur vertretungsweise gearbeitet. Da mich dieses Tätigkeitsfeld mit zunehmendem Wissen auch immer mehr gefesselt hat, habe ich, als die Abteilung personell aufgestockt wurde, in die Endoskopie gewechselt.

2. Wer oder was hat Sie in Ihrer Berufslaufbahn am meisten beeinflusst?

Auf meiner beruflichen Laufbahn hatte ich viele Wegbegleiter und Menschen, die mich beeinflusst haben. Aber meinen „Endoskopieweg“ bin ich gegangen, weil Friedgard Arnold, eine ehemalige Kollegin, mir die Freude an dem Fachgebiet jeden Tag vorgelebt und mich angesteckt hat. Sie stand mir während meiner Einarbeitungszeit bei allen Fragen zur Seite und hat mir mit Geduld und Ausdauer alles erklärt. Sie war mir in dieser Phase Begleiter und Unterstützer. Durch sie habe ich die Vielfältigkeit, aber auch die abwechslungsreiche Arbeit kennen- und schätzengelernt.

3. Wie beginnen Sie Ihren Arbeitsalltag … und wie beenden Sie ihn?

Ich gehe nie ohne Frühstück aus dem Haus, so bin ich erst einmal gestärkt, egal was dann auch kommt und abends lese ich, abhängig von meiner Tageskonstitution, gern ein schönes Buch.

4. Was kann Sie bei der Arbeit so richtig auf die Palme bringen?

Gelebtes Desinteresse. Leider erlebe ich es häufig, dass die Arbeit nur ein Abarbeiten von Routinen darstellt und nicht mehr hinterfragt wird. Verstehen Sie mich nicht falsch. Routine ist notwendig und auch gut. Wird aber wegen der Gleichgültigkeit nicht mehr nachgedacht und hinterfragt, ärgert mich das sehr.

5. Welches Gerät müsste man einmal erfinden?

Kommunikation findet ja auf vielen Ebenen statt und hinzu kommt, dass neben der nonverbalen und der verbalen Kommunikation eine große Sprachvielfalt herrscht, die die Verständigung, auch die Völkerverständigung, zusätzlich erschwert. Um diese Brücke zu überwinden, würde ich es toll finden, wenn ein Universalübersetzer in jedes Handy integriert wäre.

6. Mit wem würden Sie gern einen Tag den Arbeitsplatz tauschen?

Mit Herrn Spahn, er hätte dann sicher eine andere Sichtweise auf meine Arbeit und ich auch auf seine.

7. Was war der mutigste Moment in Ihrem Leben?

In meiner beruflichen Laufbahn gab es viele Hürden zu meistern. Dazu gehörte aber weniger Mut, eher Entscheidungskraft. Da ich ein sehr gefestigtes persönliches Umfeld habe, sind mir diese Entscheidungen eher leicht gefallen. Insgesamt würde ich mich nicht zu den Mutigen zählen, sondern im Beruf neugierig und im Privaten beständig.

8. Mit welcher Person der Weltgeschichte würden Sie gern einen Kaffee trinken gehen?

Da fallen mir gleich mehrere ein. Florence Nightingale beispielsweise war mit ihrer fortschrittlichen Denkweise Wegbereiter und hat mit ihrer Arbeit die Krankenpflege maßgeblich geprägt. Auch Henry Dunant wurde durch sie beeinflusst. Er gehört zu den Begründern des Internationalen Roten Kreuzes, in dem letztlich auch die Wurzeln der DRK-Schwesternschaft Berlin liegen.

9. Welche Gabe würden Sie gern besitzen?

Gern würde ich die Welt von oben betrachten, aus der Vogelperspektive sozusagen.

10. Welchen Wunsch möchten Sie sich in Zukunft erfüllen?

Die Familie ist mir sehr wichtig und für mich gefühlt ist sie immer zu kurz gekommen. Daher nehme ich mir immer wieder vor, das zu ändern …

Die Fragen stellte Ute Pfeifer.

Zur Person

Silvia Maeting absolvierte 2004 die Fachweiterbildung Endoskopie und 2013 die Weiterbildung für leitende Pflege in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Ende März 2020 hat sie ihr Studium Health Care Education beendet. Sie gehört zur DRK-Schwesternschaft Berlin e. V. und arbeitet hier in der Weiterbildungsakademie als fachliche Leitung der Fachweiterbildung Endoskopie und als leitende Endoskopieschwester in den DRK Kliniken Berlin Köpenick.