intensiv 2020; 28(03): 160
DOI: 10.1055/a-1120-7676
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Publication Date:
11 May 2020 (online)

Pflegekammer Niedersachsen muss bleiben!

Dass gut gemeint nicht immer gut gemacht ist, mussten die Verantwortlichen für die Pflegekammer Niedersachsen in den vergangenen Monaten auf schmerzhafte Art erfahren. Anfängerfehler, Kinderkrankheiten und Kommunikationspannen können zwar dem Ruf einer Institution schaden, sollten aber nicht ihr endgültiges Aus bedeuten. Dafür wurde in kurzer Zeit in der Pflegekammer Niedersachsen zu viel erreicht – aber sicher nicht genug davon in die Öffentlichkeit getragen. Das holen wir jetzt nach.

Zur Erinnerung: Die Konstituierung der Pflegekammer Niedersachsen erfolgte im Sommer 2018 – vor noch nicht einmal zwei Jahren. In diesem zarten Alter kann von einem neuen Selbstverwaltungsorgan in einem komplizierten politischen Gefüge nicht erwartet werden, dass es reibungslos funktioniert. Die für den Aufbau der Kammer Verantwortlichen haben zwar jede Menge Berufserfahrung in der Pflege, aber keine, die sie zu politischen Machtspielen und Machenschaften befähigt. In Anbetracht dieser Ausgangssituation ist sehr viel Positives bewirkt worden. Hierfür gilt es insbesondere Sandra Mehmecke als Gründungspräsidentin und dem bisherigen Vorstand der Pflegekammer Niedersachsen zu danken.

So veröffentlichte die Pflegekammer Niedersachsen schon im Dezember 2018 den ersten Bericht zur Lage der Pflegefachberufe in Niedersachsen. Damit lagen erstmals valide Zahlen für Niedersachsen vor, wie viele Pflegefachpersonen in den verschieden Landkreisen zur Verfügung stehen – gemessen an Parametern wie der Einwohnerzahl. Zudem tagten landesweit Regionalkonferenzen, um über eine Berufsordnung zu beraten.

Ein paar Monate später ein weiterer Meilenstein: Die bundesweit erste Ethikkommission einer Pflegekammer wird im Juni 2019 in Niedersachsen gegründet. Zur selben Zeit gründeten außerdem die bis dahin bestehenden Pflegekammern aus Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zusammen mit dem Deutschen Pflegerat die Bundespflegekammer. Im Anschluss gab es unter dem Motto „Kammer vor Ort“ weitere Veranstaltungen zur Berufsordnung. Außerdem haben die Vertreter der Pflegekammer kontinuierlich an ihrer Präsenz in politischen Gremien gearbeitet und sind z. B. in der Enquetekommission zur „Sicherstellung der ambulanten und stationären Versorgung in Niedersachsen“, im Landespflegeausschuss und in der Konzertierten Aktion Pflege auf Landesebene vertreten.

Damit wurde in den vergangenen Monaten wertvolle Aufbauarbeit für eine eigenständige und kompetente Berufsvertretung aller Pflegefachpersonen in Niedersachsen geleistet. Diese muss fortgeführt werden – im Interesse aller beruflich Pflegenden und zum Wohle jedes einzelnen Pflegebedürftigen sowie der Gesellschaft insgesamt.

Quelle: DBfK