Handchirurgie Scan 2020; 09(02): 108-109
DOI: 10.1055/a-1154-4698
Aktuell
Nervenverletzungen

Stärkere Kälteintoleranz bei geringerer Sensibilität nach Nervenläsionen

Eine Kälteintoleranz ist nach Nervenverletzungen oder -kompressionen keine seltene Folgeerscheinung – manche Autoren geben Raten von bis zu 83 % an. Die typische Symptomatik umfasst u. a. Schmerzen, Schwellungen, Taubheitsgefühl und Veränderungen der Hautfarbe bei Kälteexposition, die bei ausgeprägten Befunden sogar Alltagaktivitäten und damit die Lebensqualität beeinträchtigen können.

Fazit

Das Ausmaß einer Kälteintoleranz nach Verletzung oder Kompression peripherer Nerven ist teilweise mit dem Ausmaß sensibler Einschränkungen verbunden, so die Autoren. Dabei scheint bei der übermäßigen Kälteempfindlichkeit eher eine Allodynie zu bestehen als eine Hyperästhesie – möglicherweise könnte also eine adäquate Analgesie die Entwicklung der Störung verhindern. Ebenso sollten zukünftige Studien untersuchen, ob Maßnahmen wie eine sensorische Reedukation auch die Kälteintoleranz beeinflussen.



Publication History

Article published online:
23 June 2020

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