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Dtsch Med Wochenschr 2020; 145(20): 1433
DOI: 10.1055/a-1189-6317
Editorial

Innere Medizin und Infektionskrankheiten

Internal Medicine and Infectious Diseases
Georg Ertl
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Corona hat unser Augenmerk schlagartig auf ein zentrales Problem der Infektionskrankheiten gelenkt: die rapide pandemische Ausbreitung im Zeitalter der Globalisierung. Andere wie die hochgradige Kontagiösität und der sehr unterschiedliche Verlauf je nach Prädisposition sind uns auch von anderen Infektionskrankheiten geläufig. Die Corona-Pandemie wurde in der Öffentlichkeit als seuchenepidemiologische oder intensivmedizinische Herausforderung wahrgenommen. Entsprechend kamen vor allem Virologen und Anästhesisten zu Wort, die sich auch intensiv und erfolgreich um die Eindämmung der Seuche und die Behandlung von schwerstkranken, beatmungs- oder ECMO-bedürftigen Patienten bemühten. Das ganze Spektrum der Erkrankung traf aber die Innere Medizin. Die Mehrzahl der stationären Patienten wurde auf internistischen Normal- oder Intensivstationen großer Zentrumskrankenhäuser oder Universitätsklinika behandelt. Für die niedergelassenen Internisten und Hausärzte stellte die Versorgung von COVID-19-Patienten bei fehlender Schutzkleidung und Infrastruktur, aber auch einem Mangel an infektiologischer Ausbildung und Schulung in den Praxen eine besondere Herausforderung dar. Die besonders gefährdeten Patienten sind älter und multimorbide, meist chronisch internistisch mehrfachkrank. Bei COVID-19 handelt es sich also um eine neue internistische Erkrankung. Vorrangig scheint bei schwereren Verläufen die Lunge das betroffene Organ zu sein; dass auch andere Organe spezifisch an COVID-19 erkranken im Sinne einer Systemerkrankung, ist denkbar, aber noch Gegenstand von Studien. Insgesamt besteht großer Forschungsbedarf, und zwar vor allem an internistischer, krankheitsbezogener Grundlagenforschung und klinischen Studien.



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Article published online:
06 October 2020

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