intensiv 2020; 28(05): 221
DOI: 10.1055/a-1204-6592
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

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Publication Date:
07 September 2020 (online)

„Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), deutscher Dichter und Naturforscher

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Rita Wegmann

belastende Lebensereignisse sind Bestandteile unseres Lebens, dazu gehört auch der Aufenthalt auf einer Intensivstation. Für schwerstkranke Patienten ist die Intensivbehandlung oft nicht nur eine lebensrettende Maßnahme, sondern auch eine physische und psychische Extrembelastung. Wird die psychische Verarbeitung des traumatischen Geschehens verdrängt, kann sich ein „Post Intensive Care Syndrome“ (PICS) ausbilden. Dies ist für die persönliche Lebensqualität sehr einschränkend und belastend. Durch meine langjährige Mitarbeit in der Deutschen Sepsis Hilfe e. V. erlebe ich immer wieder Betroffene, die noch Jahre später über traumatische Erfahrungen wie Angst, Schmerzen, Flashbacks, Albträume oder Muskelschwäche und Erschöpfungssyndrome berichten. Aber nicht nur der Patient selbst ist betroffen, auch Angehörige können PICS entwickeln.

Der Schwerpunkt in dieser Ausgabe soll Ihnen einen Einblick über das Krankheitsbild sowie häufige komorbide Störungen mit ihren langfristigen Auswirkungen geben. Durch Kenntnisse über die Häufigkeit der Erkrankung kann man frühzeitig Risikopatienten identifizieren und damit den somatischen Heilungserfolg verbessern, um dadurch das psychische Wohlbefinden und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu steigern. Zudem zeigt die Autorin therapeutische Optionen in der Praxis und Klinik auf.

Danke für Ihre wertvolle Arbeit – und bleiben Sie gesund!

Rita Wegmann