Neuroradiologie Scan 2020; 10(04): 261-262
DOI: 10.1055/a-1299-0681
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Chiari-Malformation: diagnostische Genauigkeit der Standard-MRT

Bei der Chiari-I-Malformation (CMI) liegt eine Kaudalverlagerung der Kleinhirntonsillen ≥ 5 mm vor. Druckinduzierte, kurzfristige Kopfschmerzen sind ein wichtiger Hinweis auf den klinischen Schweregrad und die Behandlungsnotwendigkeit. Die physiologische MRT erfolgt überwiegend im Anschluss an die 2-dimensionale Standard-MRT. Die Autoren zeigen Zweierlei: Bei einer deutlichen Verlagerung konnten CMI mit CAH auch in der Standard-MRT weitgehend ausgeschlossen werden. Allerdings ist eine Beurteilung bei einem Cutoff von 5 mm unzureichend.

Fazit

Der für die Diagnose einer Chiari-I-Malformation bestehende Grenzwert > 5 mm hatte keinen ausreichenden Vorhersagewert für CAH. Seine isolierte Betrachtung reiche demnach nicht für klinische Entscheidungen aus, so die Autoren. Eine CAH könne erst bei einer deutlich ausgeprägteren Verlagerung ausgeschlossen werden.



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Article published online:
16 November 2020

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