Journal Club AINS 2021; 10(02): 83-84
DOI: 10.1055/a-1470-1263
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Statine nicht zur Vermeidung postoperativer respiratorischer Komplikationen einsetzen

Statine besitzen pleiotrope Effekte, beispielsweise antioxidierende Eigenschaften, sie unterstützen eine Normalisierung der Endothelfunktion und können Entzündungsreaktionen abschwächen. All diese Effekte können sich positiv auf nichtkardiovaskuläre Zustände auswirken. Es liegen bereits Studien vor, die zeigen, dass Statine ein akutes respiratorisches Distress-Syndrom (ARDS) und Infektionen vermeiden können. Bislang wurden die Effekte von Statinen auf respiratorische und infektiöse Komplikationen, insbesondere nach nichtkardialen Operationen, kaum untersucht.

Fazit

Bei nicht kardiochirurgisch operierten Patienten war eine präoperative Statin-Einnahme für mindestens 30 Tage mit weniger Albuterol-Gebrauch intraoperativ und verminderten postoperativen respiratorischen Komplikationen vergesellschaftet. Auch andere Komplikationen wurden seltener beobachtet. Dennoch, so schließen die Autoren, waren die beobachteten Assoziationen gering und möglicherweise nicht klinisch bedeutsam, sodass eine Statin-Therapie nicht zur Reduktion postoperativer nichtkardiovaskulärer Komplikationen begonnen werden sollte. Als Limitationen ihrer Studie sehen die Autoren beispielsweise die Verwendung der intraoperativen Albuterol-Gabe als Surrogat für intraoperative respiratorische Ereignisse sowie allgemein das retrospektive Design.



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Article published online:
09 June 2021

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