Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2021; 53(02): 74-77
DOI: 10.1055/a-1476-8402
Forschung – Neues aus der Onkologie
Mammakarzinom

Kardiotoxizität von Trastuzumab plus Radiatio

Nack E et al. New cardiac abnormalities after radiotherapy in breast cancer patients treated with Trastuzumab. Clin Breast Cancer 2020; 20: 246–252. doi: 10.1016/j.clbc.2019.12.006

Trotz der modernen Bestrahlungstechniken kann bei der Radiatio des Mammakarzinoms eine Bestrahlung des Herzmuskels nicht vollständig ausgeschlossen werden. Viele Frauen erhalten zudem zusätzlich kardiotoxische Wirkstoffe wie Trastuzumab. Welche subklinischen kardialen Veränderungen die Kombination dieser beiden Therapien hervorrufen kann, untersuchte nun ein Team von US-Forschern.

Die Wissenschaftler werteten retrospektiv die Daten von 110 Frauen im Alter zwischen 36 und 84 Jahren aus, die zwischen 2006 und 2014 aufgrund eines Mammakarzinoms eine Brust- oder Thoraxwandbestrahlung erhalten hatten und zusätzlich mit Trastuzumab behandelt worden waren. Alle Patientinnen absolvierten vor sowie während der Therapie eine kardiale Bildgebung. Außer der Echokardiografie kam hierzu das sogenannte MUGA-Verfahren (multigated Acquisition), eine Form der Herzbinnenraum-Szintigrafie, zum Einsatz. Anhand der Befundberichte überprüfen die Forscher, wie häufig im Therapieverlauf myokardiale Anomalien (Vorhof- oder Ventrikelerweiterungen, Hypertrophie, Hypokinesie, Relaxationsstörung), eine Verringerung der Ejektionsfraktion um mindestens 10% oder Klappenanomalien (Verdickung, Stenose) auftraten. Ferner untersuchten sie, inwiefern die Tumorlage (rechte versus linke Brust) sowie dosimetrische Parameter für neu aufgetretene kardiale Auffälligkeiten prädisponierten.



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Article published online:
24 June 2021

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