Angio-CT-abhängige Berechnung überschätzt Carotisstenosegrad verglichen mit NASCET-Methode

In zahlreichen großen randomisierten kontrollierten Studien konnte gezeigt werden, dass der Stenosegrad bei Stenosen der A. carotis, berechnet mit der NASCET-Methode, das Schlaganfallrisiko vorhersagen kann. Aktuell werden Patienten zunehmend mittels Computertomografie bzw. Angio-CT (CTA) evaluiert, bevor eine Revaskularisation der A. carotis stattfindet. Bislang ist keine Standardmethode der CTA-basierten Stenosequantifizierung ausreichend validiert worden und die Interpretation von CT-Angio-Befunden hinsichtlich des Stenosegrades wurde nicht standardisiert.

Fazit

Die Ergebnisse der vorliegenden Studien konnten zeigen, dass es bei der CT-Angio-basierten Berechnung von Carotisstenosen zu einer dramatischen Überschätzung des Stenosegrades verglichen mit der in NASCET-Methode kommt. Es ist daher davon auszugehen, dass die Stenoseflächenberechnung das Risiko von Schlaganfällen überschätzt. Daher könnten Flächenberechnungen auf CTA-Basis zu einer unnötigen Anzahl von Revaskularisierungsprozeduren führen. Die Autoren fordern eine standardmäßige Verwendung der NASCET-Methode nach Einsatz der CTA als Bildgebungsverfahren für die Festlegung eines Schwellenwertes für die karotidale Revaskularisation.

Publication History

Article published online:
09 June 2021