neuroreha 2021; 13(03): 101
DOI: 10.1055/a-1531-7947
Editorial

Dysphagieforschung – up to date

Jan Mehrholz
,
Martin Lotze
,
Klaus Starrost

Im Jahr 2013 gaben wir das erste Heft mit dem Themenschwerpunkt Dysphagie heraus. Es stieß auf großes Interesse der Leserschaft. Wir wollen mit diesem Update-Heft einen Einblick geben, was in der Zwischenzeit in Bezug auf die Dysphagieforschung und -therapie alles passiert ist. Wir können dies natürlich nur ausschnittsweise durchführen, haben aber wieder ein hochwertiges Programm zusammengestellt.

Was hat diese Ausgabe also im Gepäck?

Julia Manke, Madleen Klonowski und Johanna Christiansen stellen den Hintergrund von Covid-19-bedingten Dysphagien vor und zeigen den Rehabilitationsverlauf einer Patientengruppe mit dieser Symptomatik auf. In der noch recht jungen Sparte der Dysphagietherapie liegen uns hier wertvolle Originaldaten vor.

Malte Roderigo und sein Team vom Universitätsklinikum Münster stellen in ihrem sehr anschaulichen und fundierten Übersichtsartikel die neurophysiologischen Grundlagen des Schluckens komprimiert dar. Wer einen schnellen Einstieg in das Thema sucht, ist hier richtig. Die Autor*innen gehen dabei u. a. auch auf altersbedingte Veränderungen des Schluckaktes ein.

Stefanie Duchac, Ulrike Frank und Maggie-Lee Huckabee widmen sich der praktischen Umsetzung der Therapie und fordern ein Umdenken. Sie beleuchten die Wirksamkeit von kompetenz- und skillbasierten Ansätzen vs. traditionellen Ansätzen und zeigen auf, wie moderne Diagnostik und Therapie optimal zusammenwirken.

Karolina Schmidt und Daniela Jungbluth bringen uns in ihrem Beitrag das Free Water Protocol näher. Mit diesem Vorgehen kann ggf. einigen Patient*innen das Wassertrinken erlaubt werden, selbst wenn eine Dysphagie vorliegt. Somit könnte trotz bestehender Pathologie ein wichtiger Beitrag zur Lebensqualität geleistet werden.

Petra Pluschinski, Andrea Hofmayer und Sina Peter beschreiben Stärken und Schwächen diagnostischer Verfahren, nämlich der FEES (fiberoptische endoskopische Evaluation des Schluckens) und der VFSS (Videofluoroscopy Swallow Study). Aufgrund der engen Beziehung zwischen Diagnostik und Therapie haben auch diese Betrachtungen höchste Praxisrelevanz.

Somit ist auch dieses Mal ein Heft mit zugleich großer Bandbreite, aber auch mit „Tiefgang“ entstanden. Ein herzliches Dankeschön an die Autor*innen und Ihnen, den Leser*innen, eine inspirierende und bereichernde Lektüre.

Ihr Herausgeberteam der neuroreha
Martin Lotze, Jan Mehrholz und Klaus Starrost

FORTBILDUNGSPUNKTE

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

künftig werden wir Ihnen in ausgewählten Ausgaben der neuroreha sogenannte CPTE-Artikel (CPTE = Continuing Physiotherapy Education) anbieten, für deren Lesen Physiotherapeut*innen Fortbildungspunkte erhalten. Derzeit ist diese Form der bepunkteten Fortbildung nur in der Physiotherapie möglich – eventuell kommen zukünftig andere Professionen hinzu. Selbstverständlich können aber weiterhin alle Leser*innen ihr Wissen nach dem Lesen der CPTE-Artikel überprüfen.

Damit es nicht zu Verwirrung kommt, bei welchen Artikeln Sie Fortbildungspunkte sammeln können, haben wir entschieden, Überprüfungsfragen nur noch im Rahmen der CPTE-Artikel zu stellen. Daher gibt es ab dieser Ausgabe keine Refresher-Fragen mehr. In einer der nächsten Ausgaben der neuroreha erscheint der erste CPTE-Artikel sowie weitere Infos, wie Sie die Fragen dazu beantworten und Punkte erhalten können. Hintergrundinformationen zur wissenschaftsbasierten, bepunkteten CPTE-Fortbildungsmöglichkeit finden Sie ab Seite 144 im Artikel „CPTE - Continuing Physiotherapy Education“.



Publication History

Article published online:
13 September 2021

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