Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2021; 8(03): 163-165
DOI: 10.1055/a-1558-1964
Diskussion
Extremitätenarterien

WifI-Klassifikation, Revaskularisationsbenefit und Amputationsrisiko

Das WifI-System (Wunde, Ischämie und Fußinfektion) wurde ursprünglich entwickelt, um das Amputationsrisiko von Patienten mit chronischer kritischer Extremitätenischämie (CLI) zu bestimmen. Inzwischen kann mit dieser Klassifikation aber auch abgeschätzt werden, wie stark diese Patienten von einer Revaskularisation profitieren würden, wobei das zu erwartende Benefit in Quartilen angegeben wird.

Fazit

Bei Diabetikern mit CLI besteht zwischen dem Revaskularisationsbenefit und der Notwendigkeit von Amputationen ein signifikanter Zusammenhang. Dabei sind offenbar die Wunden und Infektionen für das Amputationsrisiko entscheidender als die Durchgängigkeit der Gefäße. Denn bei fraglichem Benefit war in 2 Drittel der Fälle trotz durchgängiger Gefäße letztlich eine Amputation notwendig. In der klinischen Praxis sollte bei einem fraglichen Benefit die betroffene Extremität also gründlich untersucht werden, bevor eine Revaskularisation durchgeführt wird. Denn möglicherweise stellt eine Amputation in diesen Fällen die geeignetere Option dar.



Publication History

Article published online:
02 September 2021

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