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BUCHTIPP – Naturheilkunde für Frauen

Naturheilkunde für Frauen Helga Ell-Beiser Ulmer Verlag, 448 Seiten, 39,95 €

„Heilpflanzenbücher für Frauen gibt es doch fast so viele wie Liebesromane“, behauptete neulich ein Freund leicht spöttisch. Ganz so viele sind es nicht, dennoch ist die Auswahl enorm. Bei der Fülle der Literatur ist umso wichtiger, eine gute Auswahl zu treffen. „Naturheilkunde für Frauen“ von Helga Ell-Beiser ist für mich und meine Töchter zum wertvollen Begleiter und Ratgeber geworden in dem ständig geblättert und gelesen wird. Was macht dieses Werk so besonders? Mir gefällt zum Beispiel der Aufbau des Buches: Nach der sehr persönlichen Einführung in das Thema und einigen grundsätzlichen Erläuterungen zu Pflanzeninhaltsstoffen geht Helga Ell-Beiser sehr umfassend und gut erklärt auf die Funktionsweise der Hormone im weiblichen Körper ein und beschreibt, welche Beschwerden und Krankheiten entstehen können, wenn dieser Kreislauf ins Ungleichgewicht kommt. Die Autorin versteht es hervorragend, dieses komplexe Thema gut verständlich darzulegen. Für die verschiedenen Beschwerdebilder stellt sie die Ursachen und die Symptome sehr deutlich und differenziert dar. Bei den vorgeschlagenen Therapien merkt man sehr deutlich, dass Helga Ell-Beiser aus jahrelanger Erfahrung als Heilpraktikerin schöpft und genau weiß, wovon sie spricht. Neben passenden Heilpflanzen und deren spezifischer Wirkung schlägt sie auch beispielsweise Wickel, geeignete Schüßler-Salze und andere Anwendungen vor. Die Selbermacherin findet eine große Auswahl an Teemischungen, Salben sowie Kräutermischungen für Sitzbäder oder Tinkturen. Auch welche Ernährungsweise das Wohlbefinden steigert, ist aufgeführt, wenn dies bestimmte Beschwerden beeinflusst. Die Autorin gibt darüber hinaus an, welche käuflichen Kräuter und Mittel aus der Apotheke gut geeignet sind – was mir auch wieder sehr gut gefällt, denn nicht immer hat Frau die passenden Kräuter zu Hause. Besonders verantwortungsvoll finde ich es, dass Helga Ell-Beiser jeweils deutlich macht, wo die Grenze der Selbstbehandlung erreicht ist und die Frau einen Arzt aufsuchen sollte. Dieses Konzept zieht sich auch im Kapitel mit den „allgemeinen Beschwerden“ durch, in dem es beispielsweise um Erkrankungen der Schilddrüse, Gefäßerkrankungen oder Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems geht. Ich schätze an diesem Buch auch den Abschnitt mit den Basistherapien, in dem die Leserin sich unter anderem über die Durchführung einer Ausleitungstherapie informieren kann oder erfährt, wie eine Frühjahrskur die Leber und die Nieren stärken kann oder wie eine Darmsanierung funktioniert. Natürlich darf auch ein großer Teil mit vielen wunderbar bebilderten und liebevoll beschriebenen Portraits typischer Frauenpflanzen nicht fehlen. Ganz zum Schluss erklärt die Autorin im Serviceteil noch einige Fachbegriffe und verweist auf weiterführende Literatur sowie Bezugsquellen für Pflanzen oder Utensilien zum Selbermachen sowie Apotheken und Labore.

Publication History

Article published online:
08 December 2022