Onkologie up2date 2022; 04(02): 145-159
DOI: 10.1055/a-1756-1253
Weitere Tumorentitäten

Chirurgisches Vorgehen bei Speicheldrüsenkarzinomen

Claudia Scherl
,
Benedikt Kramer
,
Nicole Rotter

Speicheldrüsenkarzinome sind sehr bedrohliche Erkrankungen. Das Überleben der Patienten hängt wesentlich von der Planung und der ausreichenden Erfahrung bei der Resektion ab. Dieser Beitrag gibt Hilfestellungen bei den wichtigsten operativen Entscheidungen. Der Artikel zeigt an Beispielen und anhand von Praxistipps, wie die onkologische Speicheldrüsenchirurgie gelingen kann.

Kernaussagen
  • Das Standardverfahren bei Parotiskarzinomen ist die totale Parotidektomie, die ggf. zu einer radikalen oder erweitert radikalen Parotidektomie erweitert werden muss.

  • Der N. facialis sollte, wann immer möglich, erhalten werden.

  • Bei eindeutiger Tumorinfiltration muss der N. facialis reseziert werden. Die Fazialisreanimation – angepasst an Alter und Patientenanspruch – ist in dieser Situation obligat.

  • Viele Tumoren der Gl. submandibularis erfahren primär eine unzureichende Resektion unter der Annahme einer gutartigen Läsion. Deshalb sollten bei Raumforderungen der Gl. submandibularis die Diagnostik und das Augenmerk auf maligne Prozesse verschärft werden. Die Prognose von Tumoren der Gl. submandibularis verbessert sich entscheidend, wenn von Anfang an eine komplette Resektion mit ausreichendem Sicherheitsabstand erfolgt.

  • Eine adjuvante Radiotherapie verbessert das Überleben bei Risikotumoren.

  • Bei einem Auftreten von Rezidiven und Fernmetastasen bestehen noch individualisierte Therapie- und Palliationskonzepte.



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Article published online:
23 May 2022

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