OP-Journal 2022; 38(02): 140-141
DOI: 10.1055/a-1841-9529
Mitteilungen aus der AO

AOTrauma Studentenkurs in Freiburg – to train the next Generation

Thomas Mendel
1   BG Klinikum Bergmannstrost Halle, Halle (Saale)
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Nachdem die AOTrauma Deutschland erstmals 2018 in Halle/Saale und dann 2019 in Düsseldorf einen AO-Kurs für Studierende der Humanmedizin durchgeführt hat, konnte nun in Freiburg nach 2-jähriger pandemiebedingter Pause endlich ein weiterer Kurs stattfinden. Binnen kurzer Zeit waren die insgesamt 35 Teilnehmerplätze an Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet vergeben! Neu war, dass die Studierenden im Rahmen des Blended-Formates die Grundlagen der Frakturheilung und Osteosyntheseprinzipien in 4 Onlinemodulen gemeinsam mit den ärztlichen Teilnehmern des 55. Freiburger Trauma-1-Kurses absolvierten. Hierbei konnten sie in voller Breite von den präsentierten fachlichen Inhalten der Vorträge renommierter Referenten profitieren.

Am 13. März 2022 begrüßten dann der Gastgeber Prof. Hagen Schmal zusammen mit den Kursleitern Frau Prof. Tina Histing und Priv.-Doz. Dr. Thomas Mendel die Studierenden in Freiburg. Nach kurzer Rekapitulation der theoretischen Lerninhalte konnten die jungen Teilnehmer direkt selbst Hand anlegen. Im SkillsLab wurden an den Übungsstationen das Verständnis und Geschick für Techniken der Frakturreposition, die Biomechanik von Platten- und Schraubenosteosynthesen und viele weitere Inhalte vermittelt. Am Nachmittag wurden dann die Zugschraubentechnik und die dynamische Kompression über die LCP an den praktischen Arbeitsplätzen geübt, wobei sich die Kollegen in spe als äußerst geschickt herausstellten.

Als Höhepunkt des Kurses folgte dann der „Fixateur externe Contest“, bei dem die Teilnehmer eine Tibiaschaftfraktur zunächst ganz nach eigenen Maßstäben mit einem Fixateur stabilisieren durften. Hierbei bewiesen die jungen Operateure viel Kreativität, was in beeindruckenden und gleichsam eigenwilligen, teils futuristisch anmutenden Konstrukten mündete. Den 1. Platz erhielt ein Fixateur, der mit hohem Materialaufwand und beeindruckender Geometrie eine allenfalls marginale Stabilität in der Fraktur erzielt hat und deshalb scherzhaft als „Bewegungsfixateur“ in die junge Geschichte der AOTrauma-Studentenkurse einging. Den Konstrukteuren wurde als Preis jeweils ein AO-Manual der Osteosynthese verliehen. Der 2. Platz ging an eine Instrumentation, welcher der treffende Name „Delta-Fixateur“ gerecht wurde. Im Nachgang wurden mit den Teilnehmern dann nochmals die Grundprinzipien der Fixateur-externe-Anlage mit Augenmerk auf Stabilität, Weichteilschutz und Tragekomfort strukturiert vermittelt.

Der Freiburger AOTrauma-Studentenkurs ([Abb. 1]) war für Veranstalter und Teilnehmer gleichermaßen ein voller Erfolg. Die Studierenden evaluierten den Kurs durchweg mit Bestwertungen und gaben auch in Gesprächen mit der Faculty ein äußerst positives Feedback. Dies zeigt, dass sich das Kurskonzept einmal mehr bewährt hat und durchaus das Potenzial hat, Studierende schon früh für das Fach Unfallchirurgie zu interessieren. Es setzt damit das Fundament für die zukünftige Generation junger Unfallchirurg*innen und AO-Mitglieder.

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Abb. 1 Teilnehmer beim AOTrauma-Studentenkurs in Freiburg. Bildquelle: Priv.-Doz. Dr. med. habil Thomas Mendel, BG Klinikum Bergmannstrost Halle.


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Article published online:
07 July 2022

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