Journal Club AINS 2022; 11(03): 154-156
DOI: 10.1055/a-1857-1770
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Propofol in der Ausatemluft – Narkosesteuerung wie bei Narkosegas?

Seit Jahrzehnten messen Anästhesisten die alveoläre Narkosegaskonzentration, die den Partialdruck und somit die Plasmakonzentration widerspiegelt. Dies stellt die Grundlage für die Narkosesteuerung dar. Eine entsprechende Möglichkeit, eine propofolgeführte Narkose zu steuern, fehlt bisher, sodass nicht unerhebliche Unterschiede in der verabreichten Dosis und dem pharmakologischen Effekt bestehen. Selbst die bekannten Target Control Infusion (TCI)-Modelle unterliegen einer erheblichen interindividuellen Variabilität. Eine Lösung würde ein Online-Monitoring-Verfahren darstellen, was die individuelle Dosierung von Propofol ermöglicht.

Fazit

Das Edmon-System kann bei stabilen Plasmakonzentrationen das ausgeatmete Propofol online überwachen. Es sagt die Blutkonzentration besser voraus als das Marsh TCI-Modell. Das Körpergewicht scheint dabei keinen relevanten Einfluss zu haben. Problematisch sind allerdings die nur moderate Korrelation und die deutliche Verzögerung. Dies stellt nach den Autoren momentan die breite klinische Anwendung noch infrage.



Publication History

Article published online:
06 September 2022

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