Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 9(04): 278
DOI: 10.1055/a-1877-1429
Aktuell
Komplikationen

Modell zur Erzeugung von Mikroluftbläschen bei Luftembolien

Die iatrogene Luftembolie (LE) ist eine unterschätzte und potenziell lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedenen endovaskulären Verfahren. Mikroluftbläschen treten häufig auf und bleiben in den meisten Fällen klinisch unbemerkt, wohingegen die Injektion größerer Luftblasen zu schweren klinischen Folgen führen kann. Aufgrund der schlechten Kollateralisierung des terminalen Gefäßsystems und der kurzen ischämischen Toleranz ist eine arterielle LE des Gehirns von besonderer Bedeutung, da ein ischämischen Hirninfarkt resultieren kann. Trotz der Häufigkeit und großen klinischen Bedeutung zerebraler LE, die durch kardiale oder kraniozervikale Gefäßeingriffe verursacht werden, befassten sich bislang nur wenige Studien mit den zugrunde liegenden Pathomechanismen, experimentelle Studien zu den Mechanismen der Bildung von Luftblasen und deren Auswirkungen auf das Gehirn auf mikrovaskulärer und histopathologischer Ebene sind selten.

Fazit

Mittels eines auf Mikrofluid-Kanälen basierenden Systems und einer automatisierten Luftblasenanalyse können Bläschen gleicher Größe präzise und reproduzierbar erzeugt werden. Diese Mikroluftbläschen können zur Untersuchung von Luftembolien in experimentellen In-vitro- und In-vivo-Modellen verwendet werden. Der Mikrokatheter beeinflusst Anzahl und Größe der Bläschen. Limitiert wird die Aussage der Studie den Autoren zufolge u. a. durch die Tatsache, dass nur eine Bläschengröße untersucht wurde, und durch die kleine Stichprobe.



Publication History

Article published online:
21 November 2022

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