Neonatologie Scan 2023; 12(02): 113
DOI: 10.1055/a-2006-7252
Aktuell
Pharmakologie

Effekte einer speziellen Koffeinrezeptur auf Prävention der Frühgeborenenapnoe

Koffein wird Frühgeborenen zur Vorbeugung von Apnoeanfällen verabreicht. In Ländern mit begrenzten medizinischen Ressourcen, in denen Frühgeborene, oftmals auch aus finanziellen Gründen, vorzeitig und mit noch vorhandenen Apnoen aus der Klinik entlassen werden, stellt sich das Problem, wie eine Adhärenz der Eltern zur weiterhin notwendigen medikamentösen Therapie sichergestellt werden kann. Bei längerer Therapiedauer besteht die Gefahr der Non-Adhärenz wegen höherer Kosten, aber auch wegen ungeeigneter Darreichungsformen. Pharmazeutisch zusammengesetztes orales Koffein (PCC) könnte eine geeignete Alternative sein. Pakistanische Forscherinnen und Forscher untersuchten Effekte der PCC-Behandlung auf therapiebezogene und sozioökonomische Faktoren sowie auf die Akzeptanz.

Fazit

Die Abgabe von PCC in der geeigneten Dosierungsform bei der Entlassung von Frühgeborenen mit weiter bestehenden Apnoen reduzierte in dieser Studie aus einem Entwicklungsland u. a. effektiv Kosten und verbesserte die Therapieadhärenz. Darüber hinaus führte dies zu einer deutlich größeren Zufriedenheit bei den Eltern. Diese einfache, evidenzbasierte Intervention unter starker Beteiligung von Apothekern kann daher als klassisches Modell für den Zugang zur medizinischen Versorgung und deren Kontinuität in Entwicklungsländern dienen, so die Meinung der Studienautorinnen und Autoren.



Publication History

Article published online:
15 May 2023

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