Liebe Mitglieder der DGMM,

die aktuellen Herausforderungen in der Deutschen Schifffahrt sind mannigfaltig – insbesondere infolge von Nachwirkungen der zurückliegenden Pandemie, des russisch-ukrainischen Krieges und der gegenwärtigen Energiekrise in Europa. All diese Aspekte haben direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Schiffsbesatzungen und können eine hohe psychosoziale Belastung darstellen.

Nach pandemiebedingt mehrjähriger Pause wird die weltweit größte maritimmedizinische Konferenz, das 16^th International Symposium on Maritime Health, gemäß aktueller Planung vom 27.–30.09.2023 in Athen stattfinden. Es ist davon auszugehen, dass dort auch wieder einige Mitglieder unserer Fachgesellschaft vertreten sein und auch über Themen der mentalen Gesundheit von Seeleuten berichten werden.

Auch die International Maritime Health Foundation (IMHF) wird sich dem Thema der mentalen Gesundheit von Schiffsbesatzungen widmen. Am 28.04.2023 richtet sie im National Maritime College in Cork, Ireland, eine Konferenz und einen Workshop aus, die sich mit den Herausforderungen der psychischen Gesundheit von Seeleuten befassen. Der Zweck der Konferenz besteht darin, Moderatoren und Herausforderungen im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit von Seeleuten aktiv anzusprechen. Zu den Konferenzthemen gehören Wohlbefinden, Suizidaufklärung und -prävention, öffentliches Gesundheitsmanagement, Mobbing und Belästigung sowie organisatorische Gerechtigkeit aus politischer, rechtlicher und menschenrechtlicher/sozialer Gerechtigkeitsperspektive. In der letzten Sitzung des Konferenztags wird ein Konsensusworkshop der Branche stattfinden, um den aktiven Wissensaustausch zwischen den Teilnehmern zu erleichtern und Input dazu zu sammeln, wie Empfehlungen in die Politik umgesetzt werden können (Registrierung).

Auch die Arbeitsgruppe Schifffahrtsmedizin des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) in Hamburg beschäftigt sich aktuell mit verschiedenen Facetten der mentalen Gesundheit von Seeleuten. Hervorzuheben sind hierbei folgende Forschungsthemen:

• Gesundheitsförderung an Bord durch Einsatz künstlicher Intelligenz (Antragstellung für ein EU-Forschungsprojekt; „Need for prevention“)

• Fatigue und Stressbelastung von Fährbesatzungen im Ärmelkanal (internationales Forschungsprojekt; „FAMA: FAtigue des MArins“)

• Elektronisches Gesundheitsmanagement auf Frachtschiffen (reedereigefördertes Forschungsprojekt)

• Fatigueausprägung von Seeleuten in der Kauffahrteischifffahrt (EU-Projekt-geförderte Promotionsarbeit; „e-healthy ship“)

• Resilienz von Schiffsbesatzungen (Promotionsarbeit)

• Gesundheitsförderung an Bord durch Nutzung von „Health Apps“ (Promotionsarbeit)

REGISTRIERUNG

Seafarer Mental Health Conference and Workshop, 28.04.2023, 09:00–17:45 Uhr:
https://www.eventbrite.ie/e/seafarer-mental-health-workshop-tickets-544643241597

Liebe DGMM-Mitglieder, Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Schiffsbesatzungen sind ein hohes Gut, das immer mehr in den Fokus aktueller schifffahrtsmedizinischer Forschung rückt. Lassen Sie uns gemeinsam in den Erfahrungsaustausch treten und über gesundheitsfördernde Maßnahmen in der Schifffahrt diskutieren! Voraussichtlich im Juni 2023 wird unsere nächste Mitgliederversammlung (für das Jahr 2022) mutmaßlich im Hotel Hafen Hamburg stattfinden. Dabei wird auch ein neuer Vorstand gewählt. Da einzelne Mitglieder nicht erneut antreten werden, möchte ich Sie animieren, sich um eine Position im Vorstand unserer Fachgesellschaft zu bewerben.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung soll wieder ein maritimer Vortrag gehalten werden, sodass CME-Punkte für die ärztlichen Mitglieder vergeben werden können. Im Anschluss soll den AGs der DGMM Gelegenheit gegeben werden, ein Treffen in Präsenz durchzuführen.

Viele herzliche Grüße!

Ihr

Marcus Oldenburg

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Article published online:
13 April 2023