PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(1): 3-11
DOI: 10.1055/s-0028-1090185
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geschlechtsidentität

Wolfgang  Senf, Bernhard  Strauß
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Publication Date:
13 March 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Begriff Geschlecht scheint zunächst keiner weiteren Definition zu bedürfen, da es sich im Allgemeinen um eine als selbstverständlich angesehene Dichotomie in unserer Kultur handelt. Geschlechtlichkeit bezeichnet allgemein eine eindeutige Zuweisung zu dem männlichen oder weiblichen Geschlecht, deren Grenzen dann aufweichen, wenn es zu Störungen der selbstverständlichen Kongruenz von biologischem Geschlecht und subjektiver Geschlechtsidentität kommt. Zwei zentrale „Störungen” lassen sich unterscheiden, die Intersexualität und die transsexuelle Entwicklung. In diesem Beitrag werden dazu mit Verweis auf die Arbeiten in diesem Heft wesentliche Aspekte dargestellt. Die Psychotherapie ist dabei eine interessante und dankbare Aufgabe und sie ist sehr hilfreich für die belastete Lebensentwicklung dieser Menschen. Notwendig wären mehr engagierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die sich dieser Aufgabe stellen.

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Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Senf

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen

Virchowstraße 174

45147 Essen

Email: wolfgang.senf@uni-due.de

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