Neuropediatrics 1969; 1(2): 175-186
DOI: 10.1055/s-0028-1091872
Original article

© 1969 by Thieme Medical Publishers, Inc.

Zur Neuroradiologischen Diagnose des Fehlenden Rückenmarkascensus

H. Vogelsang
  • Neuroradiologische Abteilung der Neurochirurgischen Universitätsklinik Giessen
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Publication History

1969

1969

Publication Date:
18 November 2008 (online)

Abstract

This is report of twenty-one cases which were referred to us for a neuroradiological diagnosis of abnormal fixation and caudal extension of the spinal cord. Corresponding to the common causes of dysraphic malformation the X-ray-pictures of the vertebral column frequently show anomalies of the vertebral arch, a widening of the lumbo-sacral spinal canal, an ossified septum or an arrosion as a result of the growing spinal process. Anomalies of the vertebral bodies occur as well. In conjunction with the sometimes minor neurological signs they indicate myelography. For infants, the gasmyelography is the method of choice, for children watersoluble contrast-medium can be applied as well. Other methods as osseous-venography or myelosscintigraphy are insufficient. The myelography shows a tape-like recessus, indicating the abnormaly low-placed spinal cord which is due to adhesions, to meningomyelocele, or to pressure effects from an associated lipoma or dermoid or to a midline septum. In a few cases the cause of the adhesion remains obscure. In every case of abnormal caudal extension operation is indicated.

Zusammenfassung

Anhand von 21 Fällen wird zur neuroradiologischen Diagnose des fehlenden Rückenmarkascensus Stellung genommen. Entsprechend der häufigsten Ursache durch dysrhaphische Fehlbildungen (Meningymyelozelen, Diastematomyelien) und Mißbildungstumoren (Lipome, Dermoide und Dermoidsinus) zeigen bereits die Röntgenübersichtsaufnahmen der Wirbelsaule in fast allen Fällen Bogenschlußanomalien, eine Verbreiterung des lumbo-sakralen Spinalkanales, gegebenenfalls knöcherne Spornbildungen oder Arrodierungen infolge des spinalen raumfordernden Prozesses. Daneben kommen auch Wirbelkorperanomalien vor. Zusammen mit dem, z. T. nur diskreten neurologischen Befund, ergibt sich daraus die Indikation zur Myelographie. Bei Kleinkindern und Säuglingen ist die Luftmyelographie die Methode der Wahl, vom 2. und 3. Lebensjahr ab kann sowohl die Myelographie mit Luft bzw. Gasen als auch mit wasserlöslichen Kontrastmitteln angewandt werden. Ölige Kontrastmittel sollten nur speziellen Fragestellungen vorbehalten bleiben. Kennzeichnend im Myelogramm ist die bandförmige Aussparung, dem nicht aszendierten Rükkenmark und einem verdickten Filum terminale entsprechend mit einer Fixierung an einer Meningomyelozele, der Wirbelsäule, einem Lipom, Dermoid oder infolge der Diastematomyelie. In einem Teil der Fälle ist auch operativ die Ursache der Fixierung nicht feststellbar. Die Diagnose eines nicht aszendierten Rückenmarkes sollte in jedem Fall eine operative Freilegung nach sich ziehen, da hiermit einer Zunahme neurologischer Ausfälle vorgebeugt oder diese verhindert werden können.

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