Planta Med 1964; 12(2): 121-139
DOI: 10.1055/s-0028-1100158
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

ELEKTRONENMIKROSKOPISCHE UNTERSUCHUNGEN AN DEN DRÜSENHAAREN VON MENTHA PIPERITA L.

F. Amelunxen
  • Aus dem Institut für Pharmakognosic der Westf. Wilhelms–Universität Münster
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die Drüsenzellen junger Drüsenhaare gleichen in ihrer Organisation noch weitgehend den Epidermiszellen. Das Endoplasma–Reticulum ist aber stärker ausgebildet und dessen Zisternen vergrößert. Die Vakuolen sind mit einer stark osmiophilen Substanz dicht gefüllt. Die Anzahl und Ausbildung der Golgi–Apparate ist normal. Die Zellwand gliedert sich in Guticula, Cuticular–, Pektin– und Zelluloseschicht; sie ist dem Protoplasten noch eng angelagert.

  2. In älteren Drüsenzellen sind die Golgi–Apparate und das Endoplasma–Reticulum außergewöhnlich stark vermehrt; sie erfüllen den gesamten Raum des Cytoplasmas zwischen den zahlreichen kleinen Vakuolen mit den osmiophilen Inhaltsstoffen. Die Membranen des Reticulums sind mit zahlreichen Ribosomen besetzt. In diesem Zustand hebt sich das Cytoplasma unregelmäßig weit von der Zellwand ab unter Bildung eines sog. „extraplasmatischen Raumes”. Die Zellwand kann zwischen der Pektin– und Cuticularschicht aufspalten und einen – bei den Drüsenhaaren kleinen, bei den Drüsenschuppen sehr großen – Subcuticularraum bilden. Die Guticularschicht der Drüsenhaare führt vereinzelt Poren, die wahrscheinlich durch Pektinpfropfen verschließbar sind.

  3. Die Golgi–Apparate bestehen in älteren Drüsenzellen aus 10–15 Zisternen. Die Vesikelbildung erfolgt an der Peripherie und aus ganzen Zisternen am Rande oder im Innern der Golgi–Apparate. Vielleicht können sich sämtliche Zisternen zu Vesikeln umbilden.

  4. Die Vakuolen–Inhaltsstoffe werden bei der Exkretbildung offenbar verbraucht, weil die Vakuolen in alten Drüsenzellen „leer” erscheinen und die extraplasmatischen Räume zugleich stark vergrößert sind. In solchen Zellen befinden sich auch nur noch wenige Golgi–Apparate.

Summary

The intracellular organization of very young glandular hairs is practically the same as in ordinary epidermal cells. The sole difference is found in a stronger development of the endoplasmatic reticulum. The vacuols contain strongly osmophilic substances. The cell wall is differentiated in cuticule, cuticular layer, pectic layer and cellulosic layer.

Older glandular cells show a great increase in Golgi–bodies and of endoplasmatic reticulum. These structures occupy the whole space between the many little vacuoles with their osmophilic content. The membranes of the reticulum are occupied by a large number of ribosomes. At this stage the cytoplasm retracts irregularly from the cell wall leaving the so called extraplasmatic space. The cell wall becomes split between the pectic and the cuticular layer; in this way the subcuticular space characteristic of many types of glandular hairs develops. In the cuticular layer of glandular hairs sporadic pores are discernible; these probably can be closed by pectine plugs.

During the production of the excretion the content of the vacuols of the glandular cells seems to be exhausted; in old cells the vacuols are empty and the extraplasmatic space is much enlarged.

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