Planta Med 1960; 8(2): 191-202
DOI: 10.1055/s-0028-1101555
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

EIN ANTIBIOTIKUM AUS FLECHTEN ALS ARZNEIMITTEL

V. P. Savicz, M. A. Litvinov, E. N. Moissejeva
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Aus der in zahlreichen Flechtenarten enthaltenen, wegen ihrer antibakteriellen Wirkung interessierenden Usninsäure wurde das Mononatriumsalz C18H15O7Na • 2 H2O hergestellt. Diese unter dem Arzneimittelnamen „Bman” geführte Verbindung ist im Gegensatz zur Usninsäure in heißem Wasser und in Alkohol gut löslich.

Der bakteriostatische Wirkungsgrad auf die verschiedensten Bakterienarten wurde in mehrjährigem Versuch festgelegt. Als besonderer Vorteil erwies sich die große Stabilität des Präparates. Die antibakterielle Wirkung bleibt auch nach jahrelanger Lagerung erhalten.

Die verschiedenartigen medizinischen Anwendungsmöglichkeiten, u. a. Mulltupfer und Verbandspäckchen antiseptisch zu machen, wurden experimentell überprüft.

Aufgrund der günstigen Erfahrungen wurde das Präparat Binan (Natriumsalz der Usninsäure) vom Gesundheits–Ministerium der UdSSR für die medizinische Praxis freigegeben.

Summary

The authors prepared the mono–sodium salt (C18H15O7Na • 2 H2O) of usnic acid, an antibacterial constituent of many lichens. Unlike usnic acid its sodium salt is readly soluble in hot water and in alcohol.

The antibacterial spectrum was investigated during several years. One of the great advantages of usnic acid is the stability of the compound. No decrease of antibacterial activity was observed during a period of several years.

The excellent bacteriostatic properties and the stability of „Binan” promoted the official permission to introduce this drug under the trade name „Binan” in therapy.

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