Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(4): 348-354
DOI: 10.1055/s-0028-1102643
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Kontrastmittel für die Bronchographie

Heinz Vieten
  • Röntgeninstitut (Leiter: Professor Dr. H. Vieten) der Chirurgischen Klinik (Direktor: Professor Dr. E. Derra) der Medizinischen Akademie, Düsseldorf
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei nahezu 5000 Untersuchungen mit allen gebräuchlichen Kontrastmitteln und mehreren von der Industrie zur Verfügung gestellten Versuchspräparaten hat sich gezeigt, daß es bis heute noch kein „ideales“ Kontrastmittel für die Bronchographie gibt. Das gilt besonders, wenn und weil man voraussetzen muß, daß nur die gezielte, passive Kontrastmittelinjektion auch in krankhaft veränderte, von der Respiration ausgeschlossene Lungenabschnitte, evtl. auch hinter Bronchusstenosen, allen diagnostischen Anforderungen vor lungenchirurgischen Eingriffen gerecht werden kann. Kontrastmittelreste, die aus funktionell geschädigtem Lungengewebe nicht mehr ausgeschieden werden, können dort zu mehr oder weniger schweren Schädigungen führen. Danach richtet sich die Brauchbarkeit eines Kontrastmittels. Demgegenüber dürfen untersuchungstechnische Vor- oder Nachteile einzelner Mittel für die Beurteilung nicht ausschlaggebend sein. Die gleichen Gesichtspunkte gelten auch für die Bronchographie bei Lungentuberkulose.

Von allen gebräuchlichen Kontrastmitteln erscheinen danach die wasserlöslichen (Per-Abrodil BR, Joduron B, Bronchoselectan) heute noch am unschädlichsten und deswegen am ehesten für die Bronchographie geeignet. Wässerige Kontrastmittel-Suspensionen, wie das Dionosil, haben viele Vorteile; wegen der prinzipiell gegebenen Schädigungsmöglichkeit muß man ihnen aber zumindest noch skeptisch gegenüberstehen. Alle jodölhaltigen Mittel, also auch Jodöl-Sulfonamidgemische, sind, namentlich bei gezielter Kontrastmittelapplikation, für die Bronchographie ungeeignet.

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