Thorac Cardiovasc Surg 1956; 4(5): 427-432
DOI: 10.1055/s-0028-1102724
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Experimentelle Untersuchungen mit dem Pumpoxygenator nach Lillehei und de Wall*

R. Zenker, B. Rambo**, G. Heberer, St. Oech, H. Meyer-Wegener, R. Beer
  • Chirurg. Univ.-Klinik Marburg/Lahn (Direktor: Professor Dr. R. Zenker)
* Nach einem Vortrag, gehalten am 20.8.1956 auf dem Internationalen Kongreß des American College of Chest Physicians in Köln.** Philadelphia (U.S.A.), Hospital of the University of Pennsylvania, z. Zt. Gastarzt an der Klinik.
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Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Unsere experimentellen Erfahrungen an 20 Hunden mit dem Pumpoxygenator nach Lillehei und de Wallhaben gezeigt, daß es zwar möglich ist, durchschnittlich 30 Min. am weitgehend blutleeren Herzen zu operieren, daß es aber noch nicht sicher gelingt, alle durch die Herz-Lungen-Maschine ausgelösten Regulationsänderungen des Organismus auszugleichen. Unsere Bemühungen müssen zunächst darauf gerichtet sein, die Ursachen des postoperativen Lungenödems, das die hauptsächlichste Todesursache nach extrakorporalem Kreislauf in den eigenen Versuchen bildet, zu ergründen und seine Entstehung zu verhüten. Hinweise konnten wir durch unsere Experimente gewinnen. Erst wenn es gelingt, das postoperative Lungenödem zu bannen, wird es möglich sein, den extrakorporalen Kreislauf zur Beseitigung von Herzfehlern beim Menschen ohne allzu großes Risiko anzuwenden.

Weitere Versuche an 10 Hunden haben gezeigt, daß durch die Ausschaltung der Faktoren, die nach Beendigung des extrakorporalen Kreislaufes zu einer Massierung des Blutvolumens in den Luggen führen, das Zustandekommen eines Lungenödems verhütet werden kann. In diesen Versuchen ist kein Tier an einem Lungenödem gestorben. 7 Tiere überlebten den Eingriff, 3 Tiere starben an sicher vermeidbaren technischen Fehlern. Weitere Untersuchungen sollen dem Studium der Organfunktion während des extrakorporalen Kreislaufes dienen.

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