Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(11): 398-401
DOI: 10.1055/s-0028-1104095
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Angiotensinblockade mit Saralasin

Einfluß auf den normalen Blutdruck und auf den renovaskulären HochdruckEffect of saralasin on normal blood pressure and on renovascular hypertensionR. Beckerhoff, W. Vetter, J. Furrer, J. Nussberger, U. Schmied, W. Siegenthaler
  • Departement für Innere Medizin der Universität, Kantonsspital Zürich
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Angiotensin-Antagonist Saralasin wurde sechs normotonen Studenten vor und nach diätetischer Kochsalzrestriktion sowie zwei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie infundiert. Der Blutdruck der Normalpersonen stieg unter Saralasin vor der Salzrestriktion geringgradig an, während er nach Salzentzug leicht um maximal 9 mm Hg abfiel. Bei beiden Patienten führte der Angiotensin-Antagonist zu einem deutlichen Blutdruckabfall um 32 und 39 mm Hg systolisch und um 29 und 16 mm Hg diastolisch. Die geringen Blutdruckschwankungen, die bei den Normalpersonen während der Infusion von Saralasin beobachtet wurden, weisen darauf hin, daß Angiotensin II keine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des normalen Blutdrucks im Liegen spielt. Der starke Blutdruckabfall unter dem Einfluß von Saralasin bei beiden Patienten mit renovaskulärer Hypertonie hingegen demonstriert, daß ihr Hochdruck zum großen Teil angiotensinabhängig war, was durch die seitengetrennte Nierenvenenreninbestimmung erhärtet werden konnte. Der Saralasin-Infusionstest stellt eine einfache Möglichkeit dar, angiotensinabhängige Hypertonien zu diagnostizieren, was möglicherweise die Suche nach Fällen von renovaskulärer Hypertonie erleichtern wird.

Summary

The angiotensin antagonist saralasin was given intravenously to six normotensive students before and after dietary sodium restriction and to two patients with renovascular hypertension. Both patients responded to the angiotensin antagonist with a decrease of the systolic (32 and 39 mm Hg) and of the diastolic (29 and 16 mm Hg) blood pressure. The small changes in blood pressure observed in the normotensive subjects during the infusion of the angiotensin antagonist indicate that angiotensin II plays no important role in the control of normal blood pressure in recumbent men. The fall in blood pressure induced by saralasin in both patients, however, demonstrates that their hypertension was at least partly angiotensin-dependent. Renal vein renin determinations led to the same conclusions. The saralasin infusion test seems to be a simple procedure to diagnose angiotensin-dependent hypertension and will probably help to identify patients with suspected renovascular hypertension.

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